Mobilität: Hohe Zuschüsse für die Sanierung der Asphaltdecke zu erwarten
Der Ausschuss für Umwelt und Technik hat am Donnerstagabend die Pläne für eine Fahrradstraße vom Berliner bis zum Meeraner Platz erörtert. In das Projekt eingebunden werden könnte die mit hohen Zuschüssen geförderte Sanierung der Asphaltdecke.
Von Bernhard Konrad
Lörrach Die Fahrradstraße ist ein Schritt in Richtung des von der Kommune vorgegebenen Ziels, den Radverkehr bis 2030 zu verdoppeln.
Der Gesamtzusammenhang
Zur Erinnerung: „Die Verwaltung hat – unter anderem aufgrund der Diskussionen um den Veloverkehr in der Fußgängerzone – die Planung einer Fahrradumfahrung um die Innenstadt entworfen, um ein besseres Angebot für den Radverkehr zu schaffen und die Fußgänger im Kernbereich des Zentrums von diesem zu entlasten. Zentrale Maßnahme ist dabei, die Spital- und Weinbrennerstraße als Fahrradstraße auszuweisen. Diese ist ein Baustein der ’Fahrradstrategie 2025+’, die Infrastrukturmaßnahmen zur Steigerung und Verbesserung des Radverkehrs beinhaltet“, schreibt die Stadt. Zudem sei die Maßnahme ein Baustein der Aktion „Lörrach macht Klima“ – fördere sie doch den Radverkehr als emissionsfreie und zukunftsorientierte Mobilitätsform.
Der Zuschuss
Die Ausweisung der Fahrradstraße passe zum neuen Sonderprogramm „Stadt und Land“ des Bundesverkehrsministeriums. Damit würden Mittel aus dem Klimapaket für den Radwegebau in Kommunen bereit gestellt. Konkret bedeute dies für die Stadt Lörrach: Die Deckensanierung zwischen Berliner Platz und der Kreuzung Herrenstraße würde mit 80 Prozent des Gesamtbetrags in Höhe von 425 000 Euro bezuschusst.
Die Stadt müsste demnach lediglich Kosten in Höhe von 85 000 Euro tragen, erläuterte Lukas Riesterer vom Fachbereich „Straßen, Verkehr, Sicherheit“ im Ausschuss.
Die Fahrradstraße
„Auf Fahrradstraßen dürfen Fahrradfahrende nebeneinander fahren. Der motorisierte Verkehr wird per Zusatzbeschilderung ’Kraftwagen/Krafträder frei’ zugelassen, muss sich dem Fahrradverkehr unterordnen. Ebenso darf dort weiter geparkt werden. Damit wird keine Verkehrsart vom Befahren der Fahrradstraße ausgenommen. Es gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Die Spital- und Weinbrennerstraße sollen im Zusammenhang der Ausweisung als Fahrradstraße auch eine durchgehende Vorfahrtsberechtigung an Kreuzungen erhalten“, erklärt die Stadtverwaltung die Charakteristika der Straße.
Die Fraktionen
Gerd Wernthaler (Grüne) begrüßte das Projekt, wies aber auf den Mangel an Infrastruktur in der Stadt hin, um die Verkehrswende tatsächlich zu schaffen. CDU (Petra Höfler) und SPD signalisierten ebenfalls Unterstützung für die Beschlussvorlage. Indes kritisierte Matthias Lindemer (Freie Wähler) die dürftige Datenlage: Noch immer seien weder Zahlen über Ziel- und Quellverkehr der Radfahrer in die Fußgängerzone bekannt, noch die Menge der Radler, die Lörrachs Fußgängerzone mit dem Velo durchqueren. Er wies abermals auf das Fehlen eines Generalverkehrsplans hin, zudem kritisierte er, dass die Tram-Studie noch nicht in Auftrag gegeben wurde.
Matthias Koesler (FDP) unterstützte die Vorlage der Stadt dagegen ausdrücklich: „Sehr gut“.
Am 25. März entscheidet der Gemeinderat über die Umsetzung der Planung.
