Lörrach Aufbruch und tiefgreifende Veränderungen

Die Oberbadische
Ein Sammlungsobjekt zur Zeitenwende: Die Reichsdeutschen wurden aus dem Elsass vertrieben. Foto: zVg/Dreiländermuseum Foto: Die Oberbadische

Hauptausschuss : Dreiländermuseum widmet sich der „Zeitenwende 1918/1919“

Lörrach (mek). Der Hauptausschuss hat sich am Donnerstag für einen Projektzuschuss in Höhe von 35 000 Euro für die Ausstellungsreihe „Zeitenwende 1918/1919“ ab Sommer 2018 im Dreiländermuseum ausgesprochen. Die Fraktionen lobten das Engagement des Museums, die endgültige Zustimmung muss der Gemeinderat in der kommenden Woche geben.

Der Zeitraum vor 100 Jahren war durch tiefgreifende Veränderungen geprägt, wie Museumsleiter Markus Moehring darstellte. In Baden gab es eine Revolution, mit der Weimarer Republik entstand die erste deutsche Demokratie, Frauen erhielten das Wahlrecht, Baden wurde entmilitarisiert. Das Elsass kehrte zu Frankreich zurück, 150 000 Reichsdeutsche wurden von dort vertrieben. „Das war der Beginn der Vertreibungswelle des 20. Jahrhunderts“, erklärte Moehring. Die Zeitenwende brachte einen Aufbruch in Kunst, Kultur und Lebensformen, aber auch Einschränkungen zum Beispiel durch die Einführung von Grenzkontrollen in Friedenszeiten.

Über 20 Ausstellungen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz vertiefen Aspekte der zentralen Ausstellung in Lörrach. Die Website des Dreiländermuseums dient zugleich als Plattform für das Gesamtprojekt. Es gibt eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit und einen gemeinsamen Katalog.

In Lörrach liegen die Gesamtkosten bei über 100 000 Euro. Die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden wird das Projekt laut Moehring mit 20 000 Euro unterstützen. Die Partnermuseen haben als Gegenleistung für Lörrachs koordinierende Rolle zugesagt, die Finanzierung der Öffentlichkeitsarbeit weitgehend zu übernehmen. Außerdem wird das umfangreiche Rahmenprogramm laut Kulturfachbereichsleiter Lars Frick überwiegend über Drittmittel oder ehrenamtlich finanziert. Zusätzlich werden überregionale Fördermittel beantragt.

Die beantragten 35 000 Euro seien „lediglich ein notwendiger Sockelbetrag“, so Frick. Er beklagte die derzeitige Situation: Die Vorbereitungen für Sonderausstellungen beginnen meist schon zwei bis drei Jahre im Vorfeld, die Zusage für Projektzuschüsse erfolge jedoch erst nach den Haushaltsberatungen für das kommende Jahr. Langfristig wünscht er sich „Sondermittel für mehr Planungssicherheit“.

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