Lörrach Ausstellung: „so nah, so fern“

Gabriele Hauger

Dreiländermuseum: Verein Bildende Kunst Lörrach präsentiert Werke von vier Künstlern

Lörrach. - Vier Künstler – aus nah und fern. Motive – aus nah und fern: Die neue Ausstellung des Vereins Bildende Kunst Lörrach (VBK) im Dreiländermuseum präsentiert Malerei und Objekte, Innenräume und Außenräume. Was läge da näher, als der Schau den Titel „so nah, so fern“ zu geben?

Vernissage am Freitag

Es ist die zweite Jahresausstellung des Vereins, der mit seinen engagierten Mitgliedern in Lörrach regelmäßig einen wichtigen Beitrag für die hiesige Kulturlandschaft leistet. Vernissage ist am Freitag um 19 Uhr.

Das routinierte Kuratorinnen-Team, bestehend aus Hanna Benndorf, Gabriele Menzer und – zum letzten Mal – Sigrid Schaub hat vier Künstler geladen, in der bewährten Kombination von regional und überregional. Alle vier nähern sich in zumeist großen Formaten der Natur, den Außenräumen, aber auch Interieurs und Details an. Es werden Ausschnitte herangezoomt oder weite Perspektiven gewählt, ein Wechselspiel aus Nähe und Distanz, das alle vier ganz unterschiedlich angehen.

Vier Künstler zeigen Werke im Wechselspiel aus Nähe und Distanz

Da ist Konstantin Weber aus Lörrach, der mit seiner pastosen, geschichteten und zum Teil gespachtelten und gewischten Ölmalerei Fiktion und Realität vermischt. Gotische Kathedralen wählt er ebenso als Motiv wie Bäume, zudem zeigt er eine Serie von Rheinbildern. Wobei das stets Entscheidende bei ihm die Lichtwirkung ist.

Hilde Bauer aus Freiburg verfremdet Industriebrachen, Gebäude und Innenräume und präsentiert als einzige auch eine Installation, in der sie Assoziationen zur Computerkunst schafft. Kleine Objekte aus in Schaumstoff versteckten Dias von Kunstwerken formen sich zu neuen, vom Betrachter interpretierbaren Werken. Zudem hat sie sich mit Lörrach beschäftigt und mit Aufnahmen aus der Stadt kleine Objekte geschaffen, aber auch ein großformatiges Bild, eine Rückenansicht der Suchard.

Geheimnisvoll und vielseitig interpretierbar sind die Ölbilder und Gouachen der Baslerin Monika Ruckstuhl. Sie zeigt stille, ganz auf das Weiß konzentrierte Berg- und Nebellandschaften sowie menschenleere Interieurs in ungewohnter Perspektive.

Stefan Bergmann aus Murg hat sich von seinen vielen Aufenthalten in der Natur inspirieren lassen. Nach Fotografien malt er monochrome Acrylbilder: Äste, von wuchernden Moosflechten besetzt, aus verschiedenen Perspektiven, detailreich, fast abstrahiert. Oder er konzentriert sich auf die Wellen des Meeres, malt oft auf die feine Struktur von Porträt-Leinen.

Beitrag zur Präsenz zeitgenössischer Kunst

Mit dieser Ausstellung will der gemeinnützige Verein, der derzeit aus rund 140 Mitgliedern besteht, im sich doch als kunstaffine Stadt sehenden Lörrach einen Beitrag zur Präsenz zeitgenössischer Kunst schaffen.

Dabei vergisst die Vorsitzende Marga Golz beim Pressegespräch nicht zu betonen, welch zeitaufwendiges, couragiertes und vor allem auch fachkundiges Engagement das Dreier-Kuratorinnen-Team dabei leistet. Auch weitere Mitglieder stünden regelmäßig parat, um Ausstellungen oder die Beteiligung an Aktionen wie der Kulturnacht realisieren zu können. Nach wie vor bedauert sie es sehr, dass es für die Bildende Kunst keinen Hauptverantwortlichen und keinen festen städtischen Ausstellungsraum gebe. „Da wurde leider eine wichtige Struktur zerschlagen“.

Dankbar ist der VBK indes für die alljährliche städtische Finanzspitze von 8000 Euro. Golz versicherte, dass sich der Verein auch weiterhin intensiv und im Austausch mit vielen kunstinteressierten Bürgern für die Bildende Kunst engagieren werde.  „so nah, so fern“: 29. November bis 5. Januar, Dreiländermuseum.

Vernissage ist am Freitag um 19 Uhr im Dreiländermuseum

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