Witterung in den nächsten Wochen entscheidend
Mittlerweile ist aus fast allen Kästen Gepiepse zu hören, gut die Hälfte der Küken ist seit Donnerstag bereits geschlüpft. Nun kommt es auf die Witterung der nächsten Wochen an, wie viele der Jungtiere das erste Jahr überleben. „Wenn das Wetter schlecht ist, schaffen es vielleicht ein bis zwei von fünf Küken, bei guten Bedingungen könnten es drei oder mehr sein, aber alle werden bestimmt nicht durchkommen“, ist Sitterle sicher.
Denn die kleinen Dohlen brauchen eiweißhaltige Nahrung in Form von Insekten und deren Population ist bekanntlich ebenfalls stark rückläufig. „Wenn wir in drei bis vier Wochen die Jungtiere beringen, wissen wir mehr“, sagt Sitterle.
Bei dieser Arbeit wird er von Erika und Gerfried Früh (NABU) sowie von Kirchendienerin Margit Pohlmann unterstützt, die sich ebenfalls seit Jahren um die Vögel im Turm kümmern. Jedes Tier erhält dabei eine Nummer, die an die Vogelwarte des Max-Planck-Instituts für Ornitholgie in Radolfzell gemeldet wird. Dort wird die laut Sitterle in Baden-Württemberg stark rückläufige Population der Dohlen genau beobachtet. In diesem Jahr könnte dieser Trend aber durch die warme Witterung etwas ausgebremst werden.