Ganz oben auf der Liste steht dabei das Becken für die Kleinkinder und die große Rutsche: „Vielleicht können wir sie pro Schicht einmal für ein gewisses Zeitfenster öffnen.“ Auch die Beschränkung auf 150 Personen im Nichtschwimmerbecken biete noch Luft nach oben. Gleichwohl seien alle Maßnahmen in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt erstellt und abgenommen worden.
Viel Personal für Kontrolle notwendig
Um die Sicherheit gewährleisten zu können, braucht es Personal. Eine zusätzliche Herausforderung ist dabei die unbesetzte Stelle des Bäderleiters. Droll: „Herr Gaude als Stellvertreter muss das kompensieren.“ Es gebe aber bereits interne und externe Bewerbungen für die Nachfolge.
Das Bäderteam umfasst neben Gaude vier Aufsichten beziehungsweise fünf am Nachmittag sowie eine zusätzlichen Bereitschaft. Dazu kommen zwei Personen an der Kasse, eine Servicekraft und zwei externe Security-Mitarbeiter. Letztere werden sonst nur am Wochenende eingesetzt, nun sollen sie dafür sorgen, dass sich jeder an die Regeln hält und das Bad um 13.30 Uhr verlässt: „Wir brauchen die Zeit, um alles bis 15 Uhr reinigen und desinfizieren zu können“, betont Gaude. Zur Sicherheit wurden zudem die Chlorwerte erhöht und es wird mehr Frischwasser in die Becken eingeleitet.
Höhere Kosten, weniger Einnahmen
Dieser Mehraufwand schlägt sich auf die Finanzen nieder: „Wir haben viel höhere Kosten und mit Sicherheit deutlich weniger Einnahmen“, sagt Droll. Normalerweise seien unter der Woche bei gutem Wetter 2000 bis 3500 Personen pro Tag im Bad, am Wochenende rund 3500 bis 4000. Am Rekordtag 2019 wurden sogar 6200 Menschen gezählt. Nun dürfen maximal 1000 Gäste in zwei Schichten kommen. Wenn diese Zahl bis Mitte September stets ausgereizt werde, rechnet Droll vor, sei noch die Hälfte der Besucherzahlen von 2019 erreichbar, dafür müsste aber die nächsten 70 Tage stets gutes Badewetter herrschen.
Die Lörracher Bäder wurden indes schon vor der Corona-Krise nicht kostendeckend betrieben: Das jährliche Defizit betrug laut Droll zwischen 1,6 und 1,8 Millionen Euro. Durch die Einschränkungen und die verkürzte Saison wird dieses Negativ-Ergebnis in diesem Jahr noch schlechter ausfallen. Für die Stadtwerke besonders bitter: Beim Busverkehr und den Parkgebühren gibt es coronabedingt ebenfalls geringere Einnahmen.
Jeder braucht eine Ticketreservierung
Entscheidend wird laut Droll zudem sein, wie die Resonanz trotz der Auflagen ist. Denn jeder Gast muss zuvor im Internet oder bei der Touristinformation ein Ticket reservieren – auch Kleinkinder, die keinen Eintritt bezahlen. Unter 15-Jährige dürfen nur in Begleitung eines Erwachsenen ins Bad.
Aktuell kann laut Droll nur alle drei Tage ein Ticket reserviert werden, um allen die Chance auf einen Besuch zu ermöglichen. Es soll aber geprüft werden, ob freie Restkarten auch kurzfristig über das Online-System angeboten werden könnten. Droll: „Es tauchen immer wieder neue Fragen auf und wir werden wohl vor allem in den ersten Wochen immer wieder nachjustieren müssen.“
Mehr Informationen zu den Regelungen und der Link zum Ticket-System unter: www.loerrach.de
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