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Lörrach Bäume besser schützen

Bernhard Konrad
Die Verwaltung beschäftigt sich nach einem Antrag der Grünen mit Optionen der Sicherung von Grünbeständen – insbesondere von Bäumen – im Stadtgebiet. Foto: Kristoff Meller

Ökologie: Gemeinderat und Stadt unterstützen Antrag der Grünen.  CDU-Antrag zum Krottenweiher.

Lörrach - Die Verwaltung möchte Bäume im Stadtgebiet künftig besser schützen. Sie unterstützt ebenso wie die anderen Fraktionen des Gemeinderats einen Antrag der Grünen zur Sicherung von Grünbeständen in Lörrach.

In diesem fordern die Grünen die Erarbeitung „konkreter Vorschläge, wie dies umzusetzen ist. Dabei ist auch zu prüfen, ob die Stadt eine Baumschutzsatzung (BBS) veranlasst, um den alten Baumbestand, der noch existiert, zu schützen.“

In Lörrach war die Einführung einer solchen Satzung mehrfach im Gemeinderat abgelehnt worden. Die Verwaltung wollte die Handhabung des Themas bislang über Bebauungspläne steuern, so die Aussage der Stadt im Dezember 2017 auf Anfrage unserer Zeitung zu diesem Thema. Dem relativ hohen Verwaltungsaufwand stehe ein relativ geringer Effekt gegenüber. Auch mit einer BSS sei das Fällen von Bäumen auf privatem Grund gegebenenfalls erlaubt – sei es, weil die Bäume krank sind, sei es, weil die Verkehrssicherungspflicht auf Gehwegen gewährleistet sein müsse. Zudem würden nicht alle Gewächse, sondern nur bestimmte Bäume durch die Satzung geschützt (so müsse etwa der Stamm einen gewissen Umfang haben). Indes wurde ein Antrag der Grünen zum Schutz von Bäumen durch Ausweisung als Naturdenkmal 2017 ebenfalls von Stadt und Gemeinderat mehrheitlich abgelehnt.

Im aktuellen Antrag weist Claudia Salach für ihre Fraktion auf die wichtige Funktion von Bäumen im Stadtgebiet hin: etwa mit Blick auf Klima- und Luftverbesserung, als Futterquelle für Insekten und damit wiederum für Kleinvögel und nicht zuletzt als Grünelemente in einem zunehmend baulich verdichteten Raum.

Nun solle die Verwaltung Schutzmöglichkeiten prüfen und das Für und Wider der Optionen benennen.

Dies wird sie nun tun, denn: Für Kommunen spiele „die Bedeutung von Grünbeständen im Zusammenhang mit Nachverdichtung und der Klimaanpassung eine immer größere Rolle“, so Fachbereichsleiterin Britta Staub-Abt in der Sitzungsvorlage. Im Herbst möchte die Stadt eine Beschlussvorlage zur Sache vorlegen.

CDU-Antrag zum Krottenweiher

In der letzten Sitzung vor der Wahl des nächsten Gemeinderats hat die CDU-Fraktion einen förmlichen Antrag zu einem Thema eingebracht, zu dem sie bereits Anfang April eine mündliche Anfrage im Ausschuss stellte: die Abholzung der Bäume beim Krottenweiher.

Sowohl die Fällung als auch die Begleitumstände und die mangelnde Kommunikation des Landratsamts hatten in der Bürgerschaft Unmut ausgelöst – nicht nur in Stetten (wir berichteten).

Bernhard Escher forderte für die Union eine „zeitnahe Behandlung des Themas im Gemeinderat“. Ihm lägen „terminliche Abläufe zu den verschiedenen Maßnahmen am Krottenweiher vor, die dringend der Klärung bedürfen.“ Er gehe davon aus, dass „bis zu diesem Bericht keine behördliche Genehmigung für diesen Bereich erlassen“ werde.

Escher kritisierte als Stadtrat zudem namentlich den Lörracher Immobilienmakler Jörg Thalmann, der in einem Facebook-Beitrag die Fläche als attraktive Wohnlage bewirbt, während im Hintergrund offensichtlich Motorsägen beim Fällen der Gehölze zu hören sind. Escher: „Das ist geradezu makaber!“

An die Verwaltung gerichtet fragte Escher, was der Gemeinderat tun könne, um am Krottenweiher eine Bebauung zu verhindern.

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