Lörrach Bahnhof Stetten ausbauen

Die Oberbadische
Dietmar Ferger Foto: Bernhard Konrad Foto: Die Oberbadische

Mobilität: Ferger für Schaffung eines Verkehrsknotens

Lörrach (bk). Die Kommunalverwaltung hat kürzlich die Beauftragung einer Studie angekündigt, in der eine möglichen Verlängerung der Tramlinie nach Lörrach geprüft werden soll. Im Zentrum steht die Frage, ob eine Weiterführung der Tramtrasse in die Stadt sinnvoll ist und in welchem Kosten-Nutzen-Verhältnis eine solche Maßnahme steht (wir berichteten). Nun ruft der ehemalige Grünen-Stadtrat Dietmar Ferger seine Vorstellungen von einer Umgestaltung des Stettener Bahnhof-Areals zum Verkehrsknotenpunkt in Erinnerung.

Ferger formulierte seine Überlegungen seinerzeit im Zusammenhang mit der Basler Verkehrsplanung: dem „Herzstück“, einer direkten Tunnelverbindung zwischen Bahnhof SBB und Badischem Bahnhof. Eine Folge dieses Großprojekts wäre ein Netz mit so genannten „Durchmesserlinien“, die auch Auswirkungen auf die Wiesentalstrecke hätten. Indes behandelt der Schweizer Bund das „Herzstück“ nicht prioritär.

Fergers Ansatzpunkt bleibt nichtsdestotrotz der Viertelstundentakt auf der Wiesentalstrecke, wohlgemerkt ohne Verlängerung der Schrankenschließzeiten in Lörrach. Eine Voraussetzung wären Umsteigemöglichkeiten am Stettener Bahnhof zwischen S5 und S6. Konkret hieße das: Die S 5 (Weil am Rhein – Steinen) sollte vor dem Stettener Bahnhof mit einer Weiche so auf ein zweites Gleis geführt werden, dass der Umstieg auf einem neuen Mittelbahnsteig auf die S6 möglich wäre. Für die S5 wäre in Stetten Endstation. Sie könnte anschließend wieder Richtung Weil am Rhein fahren. Dies würde die Strecke Richtung Steinen/Zell entlasten. Viertelstundentakt und Bahnhofs-Ausbau bedingen sich quasi gegenseitig.

Zudem spricht sich Ferger abermals für die Verlängerung der Tram zum Stettener Bahnhof aus, wo ihre Verknüpfung mit der Regio-S-Bahn ohnehin mehr Sinn ergebe als am angedachten, kürzlich aber zurückgestuften S-Bahn-Halt am Zollweg im Bereich der Grenze.

Aus seiner Sicht wäre durchaus genügend Platz vorhabenden, um vor Ort eine Tram-Schleife zu schaffen. Bei dieser Gelegenheit könne auch über die Gestaltung des gesamten Bahnhof-Umfelds neu nachgedacht werden.

„Es wäre sinnvoll, die S 5 bis Haltingen und dann auch gleich bis nach Kandern fahren zu lassen – und zwar mit Wasserstoff/Brennstoffzellenbetrieb. Dann müsste auch für das zweite Gleis in Kandern keine neue Oberleitung gebaut werden, was rund 20 Millionen Euro und viel Zeit und Planungskosten sparen würde“, so Ferger. „Somit könnte auch auf der S 5 der Strom abgeschaltet und nur dann angeschaltet werden, wenn der Autoreise- oder Holzverlade-Zug fährt.“

„Das gesparte Geld könnte in eine Wasserstoffinfrastruktur im Binzener Gewerbegebiet investiert werden, die unter anderem vom Überschussstrom des Kraftwerks Kembs gespeist wird. Dort könnten dann neben der Brennstoffzellen-S-Bahn auch Brennstoffzellen-Busse der SWEG betankt werden, die ja so oder so nach Haltingen zum ’Übernachten’ fahren, so dass dann in Weil und Lörrach keine Dieselbusse mehr fahren würden, sondern laut- und abgaslose Brennstoffzellenbusse – und das Dreiland würde auch im Wasserstoff-Zeitalter ankommen“, so das von Ferger angedachte Szenario.

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