Für Notsituationen
„Lechaim“ bietet Pflegestellen für Jugendliche aus belasteten Familien und seit kurzem auch eine Notschlafstelle an. Dort können Jugendamt oder Polizei junge Leute in akuten Notsituationen für ein paar Tage oder Wochen unterbringen, etwa wenn Streit oder Gewalt in ihrem Zuhause eskalieren. Wenn Familien wegen Alkohol, Drogen oder einer Scheidung der Eltern zerbrechen, wolle man betroffenen Jugendlichen Zuwendung und Struktur bieten, sagte Armin Graf, Vorsitzender des Trägervereins Lechaim: Dinge, die sie vorher vielleicht noch nie erlebt hätten.
Begleiten und stärken
Bei ihr und ihren Mädchen lebe aktuell eine Pflegetochter, erzählte Nina Ricca. Regelmäßig kämen auch Jugendliche ins Haus, die hier zusammen kochen, Basketball spielen, Gemeinschaft erfahren. Sie kämen zum Beispiel aus verschiedenen Kirchengemeinden, ergänzte Joel Brede. Er und seine Mitstreiter betonten, dass sie die Menschen die zu ihnen kommen, auf ihrem Lebensweg begleiten und stärken wollen. Dieser Anspruch drückt auch der Name ihrer Gemeinschaft aus: Das hebräische Wort „Lechaim“ heißt „Auf das Leben!“ und wird in der jüdischen Tradition ausgesprochen, wenn man bei einem Fest das Glas erhebt.