Lörrach Baugenossenschaft: Andreas Heiler löst Andreas Seiter ab

Bernhard Konrad
Andreas Seiter (2.v.l.) mit seinem Nachfolger Foto: Bernhard Konrad

Lörrachs Baugenossen bereiten den Führungs- wechsel vor. Andreas Heiler wird Mitte 2026 Andreas Seiter als alleiniger Geschäftsführer ablösen.

Die Baugenossenschaft Lörrach geht mit dieser wichtigen Weichenstellung früh an die Öffentlichkeit.

Der Übergang

Als geschäftsführendes Vorstandsmitglied verabschiedet sich Andreas Seiter im Sommer 2026 in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird der jetzige Geschäftsführer der Wohnbau Weil am Rhein. Dieser wird aber bereits im Mai 2025 nach Lörrach wechseln, um in einem Übergangsjahr gemeinsam mit Seiter als geschäftsführender Vorstand den geordneten Wandel zu gestalten. Anschließend wird Seiter im Ruhestand nebenamtliches Vorstandsmitglied neben Markus Lacher und Frank Roser. Aufsichtsratsvorsitzender bleibt Andreas Schneucker. Die Schlüsselpersonalie wird auch deshalb beizeiten kommuniziert, damit in Weil am Rhein Klarheit herrscht und die Suche nach einem neuen Wohnbau-Geschäftsführer aufgegleist werden kann. Mit Kommunal- und Oberbürgermeisterwahlen stehen im kommenden Jahr erhebliche Veränderungen in Lörrachs Nachbarstadt an.

Die Biografie

Der 47-Jährige Heiler ist Wirtschaftspädagoge und seit dem Jahr 2015 Geschäftsführer der Wohnbau Weil am Rhein. Er war zuvor im Prüfungsverband für kommunale Baugenossenschaften tätig. Bei der Baugenossenschaft Familienheim in Bad Säckingen leitete er das Finanz- und Rechnungswesen. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Wyhlen.

Das Votum des Aufsichtsrats sei eindeutig zu Gunsten von Heiler ausgefallen, sagte Schneucker beim Mediengespräch. Sowohl dessen fachliche Expertise – unter anderem im sozialen Management und der Quartiersarbeit – als auch seine Kenntnisse der Region hätten für ihn gesprochen.

Die Herausforderungen

Heiler schätzt den gemeinschaftlichen und sozialen Ansatz der Genossenschaften ebenso wie den Aspekt der Selbstverwaltung. Auf ihn warten nun große Aufgaben: Das Thema „Nachhaltigkeit“ – sprich: CO2-Reduktion, gewinne zunehmend an Bedeutung. Insofern werde die Bestandspflege der knapp 1000 Objekte von Lörrachs Baugenossenschaft eine wichtige Rolle spielen. Rund 90 Millionen Euro habe diese seit 1995 in Neubauten und Bestand investiert, so Seiter. Zahlreiche Gebäude werden noch von Gas-Zentralheizungen bedient. Gas war lange Zeit günstig und als Energieträger vergleichsweise „einfach zu handhaben“, so Seiter. Indes habe sich der Schwerpunkt von „Effizienz“ hin zu „ökologisch“ verlagert.

Die Baugenossen werden weiter investieren – dies kann sich auch auf die Mieten auswirken. Indes betont Seiter, dass Mieterhöhungen – wenn sie denn kommen – moderat ausfallen werden. Auch sehe er keine grundsätzliche Gefährdung des Geschäftsmodells der Genossenschaft – obgleich bei den immer neuen Vorgaben für Bau und Sanierung „keine Entschleunigung“ festzustellen sei. In diesem Zusammenhang sagte Markus Lacher: „Die Baugenossenschaft Lörrach gibt es seit dem Jahr 1907. Jede Zeit hat ihre Herausforderungen.“ Er sei überzeugt: „Wir werden auch diese meistern.“

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