^ Lörrach: Baumeinschlag erhitzt die Gemüter - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Baumeinschlag erhitzt die Gemüter

Gottfried Driesch und Regine Ounas-Kräusel
Zwischen der A 98 und der Homburg-Siedlung wurde großflächig abgeholzt. Foto: Marco Fraune

Die Hiebmaßnahmen im Lörracher Forst wurden in den Ortschaftsräten diskutiert.

In den vergangenen Wochen hatte es große Aufregungen über die Hiebmaßnahmen im Lörracher Forst gegeben. In Brombach war besonders der Forst am Panoramaweg und der Fuchsgasse betroffen. Thomas Welz (Fachbereichsleiter Liegenschaften und Geoinformation) und Joachim Trautwein (Revierleitung Lörrach – Weil am Rhein) stellten im Ortschaftsrat Brombach dazu eine Vorlage der Stadtverwaltung vor.

Die Bürgerschaft sprach von einem „Kahlschlag“ im Forst. Welz stellte erst einmal den Begriff der Nachhaltigkeit klar. „Nachhaltige Forstwirtschaft heißt, dass wir weniger Holz entnehmen als nachwächst“. Und dies sei zu jeder Zeit gegeben. Man müsse jungem Wald auch die Möglichkeit geben, zu wachsen. Die Lebensdauer von Nadelholz betrögt 100 bis 120 Jahre, die von Laubholz 120 bis 140 Jahre. Und wenn dieses Lebensalter erreicht sei, müsse man das Holz eben entnehmen.

Harald Eberlin brachte vor, dass man einen solchen Kahlschlag in Brombach noch nie erlebt habe. Die ganze Maßnahme sei allein aus betriebswirtschaftlichen Gründen erfolgt. Welz stellte klar: „Es gab hier keinerlei betriebswirtschaftliche Gründe – punkt.“

Joachim Trautwein verwies auf die schwierige Situation, Ereignisse vorherzusehen. Kürzlich sei ein Baum auf die A 98 gefallen und drei Bäume in Brombach auf eine Stromleitung gestürzt. Zum Glück habe es keinen Personenschaden und nur geringe Sachschäden gegeben.

„Ihr seid Mörder“

Silke Herzog beklagte sich, es habe in den sozialen Medien und auch direkt Äußerungen wie „Ihr seid Mörder“ gegeben. Auch Thomas Welz hatte zuvor Beleidigungen „unter der Gürtellinie“ beklagt, die im Zuge der Forstmaßnahmen an ihn herangetragen wurden. Wald sei schließlich ein langlebiges Wirtschaftsgut, das auch einmal geerntet werden müsse.

Kritik aus Haagen

Auch im Ortschaftsrat Haagen waren die Baumfällungen ein Thema. „Wir tragen die Maßnahmen mit“, sagte Ulrike Krämer (CDU). Mancherorts, vor allem bei der Homburgsiedlung, hätten die Forstbehörden aber übertrieben. Jetzt blickten die Bewohner direkt auf die Autobahn und auch der Lärmschutz durch die Bäume fehle.

Trotz allem verurteilte sie, dass empörte Bürger offensichtlich Waldarbeiter angepöbelt hatten. Ein solches Verhalten verurteilte auch Jörg Müller (Freie Wähler). Die umfangreichen Baumfällungen bei der Homburgsiedlung fand auch er unangemessen, da die Bewohner schon seit vielen Jahren unter extremem Autobahnlärm litten. Auch er verlangte, dass die Stadt über solche Maßnahmen im Vorfeld informiert.

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