Lörrach Begegnung stärkt Menschen

Regine Ounas-Kräusel
Rege diskutiert wurde beim Nachmittag unter dem Motto „Gut älter werden in Haagen“ in der Alten Halle Foto: Regine Ounas-Kräusel

Das Quartiersprojekt „Gut älter werden in Haagen“ startete am 20. Oktober mit einer Auftaktveranstaltung. Gut 70 Haagener nahmen an der interessanten Debatte teil.

Mit dem Projekt „Gut älter werden“ will die Stadtverwaltung zusammen mit Bürgern die Quartiere in Lörrach so gestalten, dass Senioren dort möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden wohnen können. Die Seniorenbeauftragte der Stadt, Ute Hammler, erinnerte bei ihrer Begrüßung an die Angebote, die bereits in Stetten, Tumringen sowie zuletzt in Brombach und Hauingen entstanden sind. Es sind vor allem Begegnungsofferten wie der Mittagstisch und das Brezelfrühstück bei der Kunz-Stiftung in Hauingen.

Große Bereitschaft

In Brombach und Hauingen läuft das Projekt „Gut älter werden“ seit knapp zwei Jahren mit Zuschüssen aus dem Programm „Quartiersimpulse“ des Sozialministeriums. In beiden Ortsteilen bestehe große Bereitschaft, auch mit Haagen zusammen zu arbeiten, versicherte Hammler. Daher waren auch Brombachs Ortsvorsteherin Silke Herzog und Annette Bachmann-Ade, Stellvertreterin des Hauinger Ortsvorstehers, dabei. OB Jörg Lutz ermutigte die Anwesenden: „Lassen Sie Ihre Gedanken kreisen. Schwätzen Sie miteinander.“

Fünfköpfiges Projektteam

In Haagen hat sich bereits ein fünfköpfiges Projektteam um Ute Hammler und Ortsvorsteher Horst Simon gebildet. Eine Umfrage unter den Haagener Einwohnern im Alter ab 60 liefert wertvolle Informationen für die Quartiersarbeit. 254 von 960 Haagener Senioren hätten geantwortet, freute sich Hammler. Das seien 27 Prozent und damit ein hoher Anteil.

Essen und Bewegung

Die wichtigsten Ergebnisse: Vor allem junge Senioren, nämlich einhundert 60 bis 70-Jährige antworteten. 126 Leute wünschten sich einen Mittagstisch. Es bestand der Wunsch nach unterhaltsamen, kulturellen und Bewegungsangeboten und einem Raum dafür. Hierfür biete Ortsvorsteher Simon den Vereinsraum der Schlossberghalle und die Alte Halle an, sagte Hammler.

Vor allem hochbetagte Menschen wünschten sich Unterstützung im Alltag, etwa einen Fahrdienst oder kleine handwerkliche Hilfen. Zum Wunsch etlicher Senioren nach einem Lebensmittelladen in Haagen sagte OB Lutz: Die Stadt sei dafür offen, wenn sich ein Betreiber finde.

Wie wir wohnen wollen

Auf die Frage nach ihrer Wohnsituation antworteten viele Senioren, dass sie schon 20 Jahre oder länger in Haagen leben. Falls sie einmal nicht mehr in den eigenen vier Wänden leben können, wollten die meisten ins betreute Wohnen umziehen (82 Menschen) oder in ein Mehrgenerationenhaus – und das möglichst zentral im vertrauten Haagen.

Erste Angebote

Nach Hammlers Vortrag konnten die Leute ihre Ideen auf Zetteln an Pinnwänden anbringen. Geäußert wurden Wünsche nach Gymnastik und Bewegung, nach gemeinsamem Singen und Spielen. Einige Menschen waren bereit, sich zu engagieren: Zwei Senioren boten Fahrdienste an. Neun Leute wollten bei einem gemeinsamen Mittagessen helfen und fünf Frauen, die sich schon jetzt zum Frühstück treffen, boten ihre Mithilfe bei einem Seniorenfrühstück an.

Die Projektgruppe werde die Ideen nun auswerten und dann entscheiden, welches Vorhaben sie zusammen mit den Bürgern angehen wolle, sagte Hammler unserer Zeitung.

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