Lörrach Behinderte brauchen mehr Unterstützung

Die Oberbadische
Im Wohnheim von „leben + wohnen“ in Tumringen werden behinderte Mitmenschen betreut.Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Soziales: Josha Frey zu Gast bei „leben + wohnen“ / Schwieriger Pandemie-Alltag

Lörrach. „Es ist gerade in Krisen wichtig, Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf besonders zu stützen.“ Das betonte der Landtagsabgeordnete Josha Frey (Grüne) während eines Besuchs des Wohnheims „leben + wohnen“ für Menschen mit Behinderung in Tumringen.

Frey tauschte sich mit dem neuen Geschäftsführer Andreas Schäfer über die Arbeit in der Behindertenhilfe während, nach dem Lockdown und mit den nun wieder ansteigenden Infektionszahlen aus.

Auch die Teilhabe für Menschen mit Behinderungen in Schulen kam zur Sprache.

Im Gespräch wurde deutlich, dass die Corona-Krise zu Beginn einen hohen Koordinationsaufwand für die Behindertenhilfe bedeutete: Gewohnte Abläufe mussten, auch weil viele der Menschen, mit denen man arbeite, zur Risikogruppe gehören, neu organisiert werden.

„Dank eines guten und inzwischen eingespielten Hygienekonzeptes haben wir jedoch heute bei der leben + wohnen gGmbH eine gute Basis für die sich nun immer stärker abzeichnende zweite Welle geschaffen. Corona bedeutet daher immer noch eine hohe Mehrbelastung für die Mitarbeiter“, so Andreas Schäfer. „Deswegen wäre es aus meiner Sicht genauso wichtig, die Corona-Prämie, die für Krankenhausmitarbeiter in der Pflege angestoßen wurde, auch für Mitarbeiter in Behinderteneinrichtungen zu zahlen. Diese Berufsgruppe wurde bei der Planung von Seiten der Bundesregierung leider vergessen“, so der Sozialpolitiker Frey.

Mit einer Vielzahl an Angeboten verfolgt „leben + wohnen“ das Ziel, Menschen mit Behinderung und deren Angehörige zu unterstützen. Eines dieser Angebote ist auch die Organisation von Schulbegleitern für Kinder mit Behinderungen. Aktuell können so 19 Kinder mit Unterstützung am schulischen Leben teilhaben. Für jedes Kind wird hier von „leben + wohnen“ individuell ein Schulbegleiter gesucht. Häufig ist der administrative und organisatorische Aufwand noch eine zusätzliche Herausforderung.

„Dies bestätigt mir nochmal, was ich bereits im Juli im Rahmen meines Runden Tischs zur schulischen Teilhabe von Kindern und Jugendlichen mit einer Behinderung, an dem auch betroffene Eltern teilgenommen hatten, in Erfahrung bringen konnte: Es ist gerade in Krisen wichtig, Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf besonders zu stützen.

Deswegen sollten – auch mit Blick auf das weitere Infektionsgeschehen – besonders vulnerable Gruppen, wie zum Beispiel Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf, noch besser identifiziert werden und im Falle der Notwendigkeit erneuter Maßnahmen zur Eindämmung eines Virus diese vulnerablen Gruppen grundsätzlich auch bei der Notbetreuung berücksichtigt werden.“

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