Lörrach Bekenntnis zu drittem Gymnasium gefordert

ov/bk

Bildung: Gesamtelternbeirat äußert sich zur Schulentwicklung

Lörrach - Der Gesamtelternbeirat (GEB) der Stadt Lörrach fordert in einer Mitteilung nach seiner ersten, digital veranstalteten Sitzung in diesem Schuljahr, „ein klares Bekenntnis zum dritten Gymnasium“ (wir berichteten).

Im Zusammenhang mit dem Schulentwicklungsprozess (wir berichteten ausführlich) sei vieles nicht umgesetzt oder verworfen worden, kritisiert der GEB.

Die Schulentwicklung

Der Bau eines dritten Gymnasiums ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden: „Mittlerweile steht nicht mal mehr ein Standort fest“, bemängelt der GEB. Unterdessen kämpfe der Campus weiter mit Raumproblemen und fehlenden Fachräumen. Die rasche Umsetzung der HTG-Erweiterung sei zwar dringend notwendig, diese könne ein drittes Gymnasium aber nicht ersetzen.

Das Sanierungspaket für die Fridolinschule werde befürwortet, stelle allerdings die „Minimallösung“, den kleinsten gemeinsamen Nenner, dar.

Das weitere Vertrösten der Hellbergschule bedaure der GEB sehr, schreibt die Vorsitzende Sabrina Hauber: „Hier wäre nach so vielen Jahren eine Sanierung und Erweiterung überfällig. Aktuell gibt es aber hierfür weder die Personalressourcen, noch die finanziellen Mittel um in die Planung zu gehen“, räumt sie ein.

Gewürdigt wird der Ausbau der Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsschule als „Lichtblick im Schulentwicklungsplan“.

Gründe für die unbefriedigende Situation sehen die Eltern zum einen in der finanziellen Lage der Stadt, die sich durch die Pandemie weiter verschärft habe, zum anderen aber auch im „jahrelangen Zuwarten bei Sanierungsmaßnahmen“.

Hauber: „Wir fordern ein Weiterführen des Schulentwicklungsplans und ein klares Bekenntnis zum dritten Gymnasium. Nur so kann der Campus nachhaltig entlastet werden. Auch die konkrete Planung der Instandsetzung der übrigen Schulgebäude muss fortgeführt werden, damit wir nicht eine Verschiebung des Sanierungsstaus in den nächsten Jahren erleben müssen.“

Im Zusammenhang mit der Umsetzung von Coronamaßnahmen fordert der GEB Luftfiltergeräte, die in schlecht zu lüftenden Räumen eingesetzt werden können.

Die Digitalisierung

Die Pandemie habe auch die Defizite der digitalen Ausstattung an Schulen deutlich gemacht. Lörrachs Schulen befänden sich in dieser Hinsicht „in der Frühsteinzeit“. Die Herausforderungen auf diesem Gebiet seien gigantisch: „Wir sind froh, dass die Stadt Lörrach eine Stelle geschaffen hat, mit der diese Themen nun angegangen werden“, so Hauber.

Die Schulsozialarbeit

Im Bereich der Schulsozialarbeit seien Veränderungen festzustellen, die der GEB ebenfalls kritisch sieht: „Im Landkreis wurden alle bisherigen Stellen eingefroren. Anträge auf neue Stellen werden vorläufig nicht bewilligt. Wir wollen mit der Bitte an den Kreistag herantreten, dass keine Kürzungen beschlossen werden“, schreibt Hauber. Die Schulsozialarbeit solle eher gefördert und ausgebaut werden. Für Schüler sei es „essenziell“, auf das Angebot der Schulsozialarbeit zurückgreifen zu können. Auch der Wegfall der Kriminalprävention an Grundschulen sei ein wichtiges Thema.

Die Kommunikation

Grundsätzlich müsse bei wichtigen Schulthemen an der Transparenz gearbeitet werden: „Im vergangenen Jahr wurden wir zwar in die AG Schulbau mit einbezogen, allerdings ist bislang unklar, welche Rolle wir als GEB aber auch die Schulleiter in diesem Gremium spielen“, erläutert die Vorsitzende. Als Ziel verfolge der GEB die Gründung eines beratenden Schulbeirats, der turnusmäßig tagt, um frühzeitig und interessenübergreifend ein Blick auf schulische Angelegenheiten zu werfen.

Die Wahlen

Vorsitzende: Sabrina Hauber, zweite Vorsitzende: Katrin Yüksel (Hebel Gymnasium), Beisitzer: Manuel Wehrle (Neumattschule) und Isabel Schlosser (Buttenbergschule Inzlingen).

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