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Lörrach Betriebe müssen nochmals Investitionen genau durchrechnen

Marco Fraune
Bisher ist nur das neue Museumsdepot im Gewerbegebiet Brombach-Ost gebaut: Ende 2022 wurde die neue Straße eingeweiht. Hier befinden sich insgesamt 15 Grundstücke. Foto: Marco Fraune

Eine Handvoll Unternehmen soll bis Jahresmitte Grundstücke im Gewerbegebiet Brombach-Ost erwerben.

Die Einweihung der neuen Johann-Reiss-Straße ist zwar schon vor einem guten Vierteljahr erfolgt, doch neue Betriebe gibt es hier bislang noch nicht. In dem laut OB wohl letzten komplett neuen Gewerbegebiet der Stadt Lörrach wird es auch noch etwas dauern, bis Bürger die ersten Bagger von Betrieben sehen, weiß Wirtschaftsförderin Marion Ziegler-Jung.

Erst einmal rechnet sie damit, dass in der ersten Vergaberunde eine Handvoll Unternehmen den Kaufvertrag für Grundstücke in Brombach-Ost unterzeichnen. Mit diesen befindet sich die Stadt in fortgeschrittenen Gesprächen. „Wir sind im guten Kontakt und zuversichtlich, in wesentlichen Schritten vorangehen zu können“, erklärt Ziegler-Jung im Gespräch mit unserer Zeitung. Zwei Unternehmen stünden kurz vor der Finalisierung der Kaufverträge, hieß es bei der Straßeneinweihung am 21. Dezember bereits.

Insgesamt stehen 15 Grundstücke zur Verfügung. Für insgesamt 2,3 Millionen Euro wurde Brombach-Ost für die Ansiedlung der Unternehmen erschlossen.

Höhere Kreditzinsen für Neubauprojekt

Die veränderten Rahmenbedingungen wegen der politischen Situation waren schon bei dem feierlichen Akt Ende 2022 ein zentrales Thema – Stichwort: Folgen des Ukraine-Kriegs. Zwar ist mittlerweile etwas mehr Ruhe in den Markt eingekehrt, doch für erweiterungswillige Firmen liegen angesichts der höheren Kreditzinsen und gestiegenen Preise andere Rahmenbedingungen vor als noch zum Zeitpunkt der ersten Pläne. Diese Betriebe müssen nun ihre Kalkulationen neu erstellen.

Die Stadt wiederum geht es laut der Wirtschaftsförderin darum, dass sich die Firmen gut entwickeln können. „Ziel ist, die Betriebe nicht unter Zeitdruck zu setzen.“ Mit diesem Thema sollen sich auch die politischen Gremien noch befassen. Konkretes werde dort zuerst besprochen, hält sich Ziegler-Jung öffentlich mit weiteren Einschätzungen zurück.

Namen der Käufer sind nicht-öffentlich

Grundstücksangelegenheiten werden auf Seiten der Stadt auch nicht-öffentlich behandelt. Daher sind Namen von Gewerbegebiet-Interessenten bislang nicht publik gemacht worden. Klar sind die Kriterien, welche die Stadt bei der Vergabe anlegt. Hierzu zählt beispielsweise eine möglichst dichte Bebauung des Gebiets sowie eine hohe Arbeitsplatzdichte. Daher sind die Unternehmen auch gefordert, schon vor dem Kauf des Grundstücks genauer in die Planungen zu gehen und diese der Stadt dann darzustellen. Die Architektur soll insgesamt ein stimmiges Bild im Gewerbegebiet ergeben.

Ursprünglich sollte auf dem Areal Wohnungsbau realisiert werden, doch durch die Ansiedlung des Kreisklinikums auf der anderen Seite der B 317 und der damit verbundenen Streichung des geplanten Gewerbegebiets Entenbad-Ost kam das 6500 Hektar große Areal an die Reihe, wobei 3,9 Hektar vermarktbares Land unterm Strich stehen.

Gewerbesteuer soll verstärkt fließen

Oberbürgermeister Lutz hatte dies als einen „guten und folgerichtigen Schritt“ bezeichnet. Die Kommune hofft zugleich auf klingelnde Kassen, da Gewerbesteuern fließen – langfristig soll sich die Millioneninvestition damit rechnen. Denn, so Lutz: „Wir sind eher Gewerbesteuer-schwach in Lörrach.“

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