Lörrach. „Zwischen der Eleganz des Balletts und den teilweise schon artistischen Formen des modernene Tanzes steht die Eurythmie“, mit diesen Worten eröffnete Erika Hammer für den Lörracher Förderverein der Eurythmie als Veranstalter eine Premiere. Das bekannte Else-Klink-Ensemble aus Stuttgart unter der Leitung von Benedikt Zweifel zeigte im gut besuchten Burghof sein neues Programm zum ersten Mal und knüpfte damit an zwei sehr erfolgreiche Vorgängerveranstaltungen an. 35 Tänzer und Musiker, zwei Sprecher und eine Pianistin boten ein farbenreiches Panorama mit Texten und Humoresken von Christian Morgenstern und Musikstücken von Bach und anderen Komponisten. Mit diesem Programm wurde 100 Jahre nach seinem Tod daran erinnert, dass Christian Morgenstern als einer der inspiriertesten Dichter seiner Zeit die Fragen des Menschseins wie kein anderer in dichterische Worte zu bringen wußte. Seine Texte leben von einer großen Innigkeit, verbunden mit einer tiefen Fragestimmung nach dem Sinn und Seins des Menschen hier auf der Erde. Der Mensch geht entlang den Herausforderungen der Welt aus sich heraus und betätigt sich nach Kräften, irgendwann drängt sich jedoch die Tätigkeit in sich selbst in den Vordergrund und drängt ihn zur inneren Einkehr. Dem Else-Klink-Ensemble gelang es mit dieser Inszenierung, neue Räume beim Zuschauer entstehen zu lassen, in denen er diese Fragen in bewegte Bilder gegossen auf sich wirken lassen kann. Und diese Wirkung ist erstaunlich: Anstatt Zweifel und Ohnmacht entsteht heilsame Zuversicht und Erdung. Und was den humorvollen Teil angeht, ist es Benedikt Zweifel gelungen, den „Seufzer“ und den uralten Grafen, der den Tod verscheucht, zwerchfellreizend umzusetzen. Umrahmt wurde das Programm von modernen und klassischen Kompositionen. Das „SIO“ für Streicher, Klavier und Schlagzeug von Gija Kantscheli war zum erstenmal auf einer Bühne zu sehen. Das Ensemble bewies ein Höchstmaß an Brillanz und technischer Perfektion. Hervorzuheben ist auch die ausgezeichnete Sprecherin Sabine Eberle und die Beleuchtung durch Peter Jackson. Mit der Komposition des Violinkonzertes in E- Dur von Johann Sebastian Bach endete die eineinhalbstündige Darstellung. Mit starkem Applaus wurde den Künstlern gedankt Gesamturteil: bewegend, von innen wie von außen.