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Lörrach Birgitta Stückrath ist neue stellvertretende Direktorin des Amtsgerichts Lörrach

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Birgitta Stückrath Foto: zVg

Die Ernennungsurkunde wurde ihr am Freitag vom Präsidenten des Landgerichts Freiburg Herrn Neff überreicht.

Die 56-jährige Birgitta Stückrath wird neue stellvertretende Direktorin des Amtsgerichts Lörrach. Die Ernennungsurkunde wurde ihr am Freitag vom Präsidenten des Landgerichts Freiburg Herrn Neff überreicht, wie am Samstag mitgeteilt wurde.

Stückrath übernimmt nun neben ihrer Aufgabe als stellvertretende Direktorin des Amtsgerichts Lörrach mit circa 120 Bediensteten das Erwachsenenschöffengericht und eine Strafrichterabteilung. Die stellvertretende Direktorin ist traditionell auch Pressesprecherin für den Bereich der Strafabteilung. Zudem wartet gleich im Herbst die Schöffenwahl für die Geschäftsjahre 2024 bis 2028 auf sie, die sie federführend zusammen mit der Gerichtsleitung organisieren und durchführen wird.

Die Aufgaben

Stückrath freut sich laut Mitteilung auf ihre neue Tätigkeit als Straf- und Schöffenrichterin in Lörrach. Hier liegt ihr demnach neben der konsequenten und zügigen Strafverfolgung maßgeblich der Opferschutz am Herzen, der verfahrensmäßig gut in moderne Strafverfahren integriert werden kann. Daneben ist ihr Fokus – wie auch bereits in Freiburg und Müllheim – gerichtet auf eine enge Zusammenarbeit nicht nur mit der zuständigen Staatsanwaltschaft, den Verteidigern und dem Anwaltsverein, sondern auch mit den örtlichen Behörden (Polizeibehörden, Jugend- und Bußgeldämter), der Stadt Lörrach, den zum Amtsgerichtsbezirk gehörenden Gemeinden und den justiznahen Einrichtungen und Beratungsstellen, mit denen sie zeitnah persönlich Kontakt aufnehmen wird. Hier will sie die in Lörrach traditionell gute und wertschätzende Zusammenarbeit mit den genannten Verfahrensbeteiligten und Einrichtungen der letzten Jahre nahtlos fortsetzen, heißt es weiter.

Als stellvertretende Direktorin mit Verwaltungserfahrung möchte sie sich als Ansprechpartnerin für alle Angehörige des Gerichts verstehen, wobei ihr die persönliche und fachliche Unterstützung der vielen jungen Assessoren besonders wichtig ist.

Die Vita

Die gebürtige Bonnerin ist verheiratet und Mutter zweier Söhne. Sie lebt in Freiburg und war zuletzt Direktorin des Amtsgerichts Müllheim. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Bonn, Dijon und Freiburg absolvierte sie ihre beiden juristischen Staatsexamina in Freiburg. Daneben war sie als wissenschaftliche Hilfskraft und später als wissenschaftliche Assistentin an der Universität Freiburg tätig und promovierte über die Legalität und Legitimität demokratischer Entscheidungsfindungsprozesse.

Ihre Assessorenzeit verbrachte Stückrath am Amtsgericht Heilbronn, der Staatsanwaltschaft Stuttgart und nach einer dreieinhalbjährigen Elternzeit bei den Amtsgerichten Müllheim und Freiburg. Ihre erste Planrichterstelle hatte sie beim Amtsgericht Freiburg, wo sie von 2003 bis 2020 mit Strafsachen befasst war, unter anderem zeitweise mit Kinder- und Jugendschutzsachen sowie Haftsachen. Zuletzt war sie als Jugendschöffenrichterin Fachbereichsleiterin des Freiburger Jugendgericht, und für die Betreuung und Wahl der Jugendschöffen zuständig. Im Jahr 2017 erfolgte ihre erfolgreiche Erprobungsabordnung für die Dauer von neun Monaten an das Oberlandesgericht Karlsruhe. Dort war sie sowohl einem Straf- als auch einem Zivilsenat zugewiesen.

Für traumatisierte Kinder

Im Jahr 2020 kehrte Stückrath als Direktorin an das Amtsgericht Müllheim zurück und war als Richterin für Straf- und Jugendsachen zuständig. Ein besonderes Anliegen war es für sie, eine konsequente Strafverfolgung mit zügigen Verfahren zu etablieren, bei denen die Strafe auf dem Fuße folgt. Eine besondere Herausforderung bestand wegen der Grenznähe zur Schweiz und zu Frankreich darin, die Verfolgung untergetauchter oder nicht im Bundesgebiet lebender Beschuldigter sicherzustellen.

Neben ihrer richterlichen Tätigkeit ist die 56-Jährige als Dozentin in der Referendars- und Fachanwaltsausbildung tätig und Vorsitzende und Gründungsmitglied des Vereins KiFu (Verein Kinder in Freiburg und Umland brauchen Hilfe), der von Angehörigen der Justiz, Polizei und Anwaltschaft anlässlich der sogenannter Staufener Missbrauchsprozesse gegründet wurde und der es sich zur dauerhaften Aufgabe gemacht hat, traumatisierten und benachteiligten Kindern und Jugendlichen Sonnenscheinstunden zu ermöglichen (mehr Infos findet man unter www.kifu-ev.de.)

In ihrer Freizeit treibt sie gerne Sport (Mountainbike, Skifahren), verbringt mit ihrer Familie viel Zeit in der Toskana und hält als gebürtige Rheinländerin die fünfte Jahreszeit des Karnevals und der Fasnacht in gebührlichen Ehren.

Direktor des Amtsgerichts Frank Müller und Verwaltungsleiter Karim Chermiti freuen sich sehr auf die zukünftige Zusammenarbeit mit der geschätzten Kollegin, die mit ihrer vorhandenen Verwaltungserfahrung die Gerichtsleitung zweifellos bereichern wird.

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