Die Stadt will sich laut Leisinger dennoch vom Gebäude trennen: „Uns wurde ein Kaufvertrag auf Erbbaurechtsbasis vorgelegt, den Juristen als nicht unterzeichnungswürdig einstuften. Nachdem wir diesen kritisierten, wurde uns eine fünfprozentige Pachterhöhung ins Haus geschickt“, berichtet Leisinger. „Sollte die Stadt meinen, wir nehmen das so hin, werde ich mich nicht scheuen, mit allen gesetzlichen Mitteln einen Ausgleich anzustreben.“ Zumindest einen Teil seiner Investitionen will Leisinger zurück. Besonders stört ihn, dass die Verwaltung nie gesprächsbereit gewesen sei. Der Schriftverkehr sei stets „von oben herab“ geführt worden. „Es war nie jemand von der Fachbereichsleitung vor Ort und hat sich ein Bild gemacht.“
Die zuständige Fachbereichsleiterin Annette Buchauer wollte sich am Donnerstag auf Anfrage nicht zu dem Fall äußern und verwies an Oberbürgermeister Jörg Lutz, der jedoch nicht erreichbar war. Die Pressestelle der Stadt teilte schriftlich mit: „Das Café wurde als temporäres Café im Zuge der Landesgartenschau im Grütt errichtet. Seither wird es als Café/Restaurant genutzt. Der aktuelle Pachtvertrag wurde zum 30. September durch den Pächter gekündigt. Als Gründe wurden ausschließlich der Fachkräftemangel und ein stark verändertes Kundenverhalten angegeben.“
Auf Anfrage des Pächters zum Kauf des Gebäudes habe der Gemeinderat die Verwaltung 2017 beauftragt, die Vertragsverhandlungen zum Verkauf zu führen. „Der Abschluss eines Erbbaurechtsvertrag wurde im Juli 2018 durch den Gemeinderat bestätigt und der mit dem Notar ausgearbeitete Vertragsentwurf dem Pächter vorgelegt. Der Sanierungsbedarf des Gebäudes wurde im Wertermittlungsgutachten berücksichtigt. Seither ist die Verwaltung im steten Austausch und Verhandlungen mit dem Pächter.“