Lörrach Blick auf die „Zukunft jetzt!“

Die Oberbadische
Sibylle Berg ist für den Buchpreis nominiert. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Literatur: BuchBasel von 8. bis 10. November

Basel. Das Literaturfestival BuchBasel richtet seinen Fokus mit dem Schwerpunktthema „Zukunft jetzt!“ für einmal auf „gute Nachrichten“. Auf dem Programm stehen aber viele bekannte Autorinnen und Autoren, die sich nicht mit konsequentem Positivismus in Verbindung bringen lassen.

Die 21. Ausgabe des Festivals bietet vom 8. bis 10. November ein ausgesprochen dichtes Programm: An 14 Spielorten sind 114 Veranstaltungen mit 198 Mitwirkenden aus zwölf Ländern programmiert. Darunter finden sich viele Lesungen, aber bei weitem nicht nur.

BuchBasel versteht sich auch als Plattform für politische Podien und spartenübergreifende Formate, die dieses Jahr ein besonderes Gewicht erhalten, wie die Festivalleitung vor der Presse bekannt gab.

Überraschend ist, wie Festivalleiterin Katrin Eckert das Schwerpunktthema „Zukunft jetzt!“ definierte: „Dieses Jahr stellen wir nicht das Bedrohliche in unserer Welt ins Zentrum, sondern richten unseren Fokus auf gute Nachrichten, positive Entwicklungen und die Menschen, die dahinterstehen.“

Gedankenloser Positivismus ist damit aber nicht gemeint, wie ein Blick ins Programm zeigt. BuchBasel will vielmehr den Menschen und Ideen eine Plattform bieten, die den Bedrohungen etwas entgegensetzen. Als Stichworte hierzu wurden „klimafreundliche Projekte“, „zivilgesellschaftliches Engagement“ oder „neue Zukunftsentwürfe“ genannt.

An Veranstaltungen zu diesen Themen werden so bekannte Autoren wie Carolin Emcke, Trägerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2016, oder Harald Welzer auftreten. Zu Wort kommen sollen aber auch junge Aktivisten oder Wissenschaftler.

Die Namen der hoch gehandelten internationalen Gäste können dann nur schwer mit positiven Entwicklungen in Zusammenhang gebracht werden. Die gezwungenermaßen im Exil lebende türkische Journalistin und Autorin Ece Temelkuran hat sich als Analytikerin des Abgleitens ihres Heimatlands in die Diktatur einen Namen gemacht. Der Exil-Chinese Liao Yiwu veröffentlichte unter anderem Briefe an seine Frau, die er im Gefängnis geschrieben, aber nie abgeschickt hat.

Bei den internationalen Namen muss die BuchBasel allerdings auch eine prominente Absage verbuchen. Die polnische Schriftstellerin Olga Tokarczuk musste Basel aus ihrem Terminkalender streichen, als sie den Literaturnobelpreis erhielt (wir berichteten). Sie werde ihren Auftritt aber im nächsten Jahr nachholen, versprachen die Festivalmacher.

Ganz auf Literaturnobelpreisträgerinnen muss das Publikum in Basel aber nicht verzichten. Herta Müller, die vor zehn Jahren damit ausgezeichnet wurde, wird über Freiheit und Widerstand im Schreiben sprechen.

Zu den jeweiligen Höhepunkten im Programm von BuchBasel gehört die Verleihung des Schweizer Buchpreises am letzten Festivaltag. Nominiert sind dieses Jahr Sibylle Berg, Simone Lappert, Tabea Steiner, Alain Claude Sulzer und Ivna Zic. Preisverleihung ist am 10. November, 11 Uhr, im Foyer des Theater Basel.

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