Stadtentwicklung: CDU beklagt schlechte Rahmenbedingungen an der Wallbrunnstraße / Wie soll es weitergehen?
Die baustellenbedingte Verlegung der Postbank und der Lörracher Hauptpost an die Wallbrunnstraße sorgt seit Monaten für Unmut. In einem offenen Protestbrief hat sich jetzt auch der CDU-Stadtverband Lörrach an die Deutsche Post gewandt. Kritik wird auch an der Versorgung mit Postagenturen in den Stadtteilen geübt.
Lörrach. In dem von der Stadtverbandsvorsitzenden Ulrike Krämer unterzeichneten Brief heißt es: „Sehr geehrte Frau Laduch-Reichelt, sehr geehrter Herr Ehrhart, dass die Verlegung von Hauptpost und Postbank in die Wallbrunnstraße Lörrach einem Schildbürgerstreich gleichkommt, haben inzwischen viele Postkunden leidvoll erfahren. Eingeschränkte Serviceleistungen, teils schwierige Erreichbarkeit von der Innenstadt her – vor allem für ältere oder behinderte Mitbürger oder junge Mütter mit Kinderwagen-, fehlende Fahrradabstellplätze, ein Parkplatzangebot, das am belebten Engelplatz diesen Namen kaum verdient.
Die umliegenden Geschäfte können inzwischen ein Lied davon singen, wenn ihre eigenen Kunden vergebens ihren PKW zu parken versuchen. Und wie es in den kommenden Jahren weitergeht, bleibt vorerst auch weitgehend ungeklärt.
Ganz prekär sieht es in den Ortsteilen aus. Haagen und Hauingen haben schon lange keine eigene Postfiliale mehr. Die Stützpunkte in Stetten und auf dem Salzert bieten nur eingeschränkte, öfter wechselnde Öffnungszeiten. Auch die Zuverlässigkeit bei den Briefkasten-Leerungszeiten lässt häufig zu wünschen übrig.
Soll das so weitergehen? Immerhin sind die Gebühren der Post ja nicht gerade ’von Pappe’. Auch als privatisiertes Unternehmen erfüllt sie noch immer wichtige öffentliche Aufgaben, denen sie sich nicht so ohne weiteres entziehen kann. Wo bleibt da die Verantwortung der Allgemeinheit gegenüber, die sich einfach vor vollendete Tatsachen gestellt sieht?
Der Stadtverband der CDU bittet eindringlich um aussagefähige Informationen, wie sich die Post-Landschaft in Lörrach in der Zukunft gestalten soll. Kommunalpolitik, Stadtplanung und Stadtentwicklung, besonders auch im Hinblick auf die Ausweisung neuer Baugebiete, sind davon betroffen – in einer stetig wachsenden Kreisstadt mit derzeit fast 50 000 Einwohnern, der im Dreiländereck eine wichtige Zentralitätsfunktion zukommt.
Bitte nehmen Sie den Unmut und die Sorgen der Lörracher Bürgerinnen und Bürger ernst.“
