Lörrach Die Bombe ist entschärft: 3500 Menschen können zurück, B317 wieder frei

mcf , aktualisiert am 10.08.2022 - 20:38 Uhr

Am Brombacher S-Bahn-Halt ist eine Bombe gefunden worden.

ENTWARNUNG: Die Bombe ist entschärft, teilt der Einsatzleiter um 20.13 Uhr mit. Die Absperrungen und die Sperrung der B 317 sind aufgehoben. Alle Anwohner können zurück in ihre Wohnungen. Rund 300 Einsatzkräfte von Rotem Kreuz, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, vom Kampfmittelbeseitigungsdienstes des Regierungspräsidiums Stuttgart und der Polizei waren im Einsatz, dazu Bedienstete der Stadt, der Straßenmeisterei und der Energieversorger.

Um 19.33 Uhr hieß es: Die Evakuierungsmaßnahmen sind abgeschlossen. "Der Kampfmittelbeseitigungsdienst beginnt in den nächsten Minuten mit der Entschärfung der Bombe", teilt die Polizei mit.

Ein kurzer zeitlicher Abriss:

Am Brombacher S-Bahn-Halt ist am Morgen eine 250-Kilo-Fliegerbombe gefunden worden. Stand 13.45 Uhr: 3500 Menschen müssen evakuiert werden. Der S-Bahn-Verkehr wurde schon am Morgen auf der Wiesentalbahn-Strecke komplett eingestellt. Stand 15 Uhr: Die B317 wird gesperrt. Eine Halle als Notunterkunft ist eingerichet. Um 17 Uhr ist die Evakuierung abgeschlossen. Die Entschärfung läuft jetzt an.Stand 17:42: Ein Hubschrauber in der Luft prüft, ob alle Fußgänger und Personen aus der Gefahrenzone sind. Sind sie aber noch nicht. Deswegen verzögert es sich ein bisschen. Stand: 18 Uhr: Die Entschärfung beginnt erst um 19 Uhr.

Die Polizei teilt um 18.40 Uhr mit: "Weiterhin sind die Einsatzkräfte im 500-Meter Radius um den Fundort mit der Evakuierung der Anwohnerinnen und Anwohner betraut. Im Sinne aller Beteiligten weist die Polizei nochmals eindringlich darauf hin, dass der Gefahrenbereich - auch nicht von Einzelpersonen - betreten werden darf. Erst nach gesicherter Entschärfung durch die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes können Anwohner den Bereich wieder begehen."

Von Gabriele Hauger, Marco Fraune und Maximilian Müller

Lörrach-Brombach. Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes sind auf dem Weg, hieß es um 11.23 Uhr von Seiten der Polizei. Gegen 13.10 Uhr trafen diese aus Stuttgart ein. Das Ergebnis: Es handelt sich um eine Bombe aus dem US-Bestand, der Zünder ist beschädigt. Hinzu kommt, dass die Bombe lange in der Sonne lag. Der Räumdienst hat daher Verstärkung aus Stuttgart angefordert, der mit einem Spezialfahrzeug bis zu drei Stunden lang unterwegs sein wird. Dieser ist am späten Nachmittag eingetroffen.

Bombe wird noch heute entschärft

"Die Bombe wird noch im Laufe des heutigen Tages entschärft", teilte die Polizei kurz nach 15 Uhr mit. Die Entschärfung ist in der Form vorgesehen, dass die Bombe mit einem Roboter auf das gepanzerte Spezialfahrzeug gehievt wird. Es handele sich mittlerweile nicht mehr um einen Routineeinsatz.

Nachbarschaft wird evakuiert, die B317 gesperrt

Hierzu müssen in einem Umkreis von voraussichtlich 500 Metern um die Fundstelle sämtliche Wohn- und Geschäftsgebäude evakuiert werdenn. Etwa 3500 Personen seien betroffen." Auch die B 317 wird gesperrt werden müssen", so die Polizei. Und: Als erste Sammelstelle für die Bürger steht die Halle bei der Astrid-Lindgren-Schule in Hauingen zur Verfügung. Zum eigenen Schutz sind die Bürger aufgerufen, den Anweisungen der Sicherheitskräfte im Gebiet unbedingt Folge zu leisten.

Aktuelle Infos zum Zugverkehr (Stand 15.49 Uhr):

Zwischen Steinen und Zell pendelt eine eingeschlossene S-Bahn.

Auf dem gesperrten Abschnitt, Lörrach Hauptbahnhof und Steinen ist ein Busnotverkehr mit Heizmann Reisen eingerichtet worden.

Zwischen Lörrach und Basel SBB und die S5 Lörrach – Weil am Rhein verkehren die Züge. "Aufgrund des geänderten Betriebskonzeptes und dahingehender zusätzlicher Prozesse mit dem Infrastrukturbetreiber kann es zu Verspätungen und Teilausfällen auf den nicht gesperrten Abschnitten kommen", heißt es von Seiten der SBB.

Um 15.48 Uhr erklärt Björn Oeschger, Leiter Zugpersonal und Kundendienst bei der SBB Deutschland, auf Anfrage unserer Zeitung, dass bis jetzt der Schienenersatzverkehr funktionere. Weitere Einschränkungen könne er noch nicht prognostizieren, da ab 17 Uhr mit der Entschärfung begonnen werden soll. Mit der Betriebsleitzentrale in Karlsruhe stehe man in Kontakt.

Der Bus-Unternehmer kenne auch die Schleichwege. Daher ist Oeschhger zuversichtlich, dass die Busse weiter zwischen Wiesental und Lörrach rollen. "Wir sind optimistisch, dass es weitergeht." Wie viele Fahrgäste von den Einschränkungen betroffen sind, könne er nicht beziffern.

Bürgermeisterin informiert

Mitten im Pressegespräch hat am Mittwoch gegen 11.15 Uhr das Handy von Lörrachs Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic geklingelt. Die Nachricht: Auf der Baustelle der Stadt an der neuen Brombacher Halle wurde eine Bombe gefunden. Der S-Bahn-Verkehr in Richtung Wiesental und in Richtung Basel wurde daraufhin komplett eingestellt.

Eine Fliegerbombe

In einer gemeinsamen Pressemitteilung der Bundespolizeiinspektion Weil am Rhein und des Polizeipräsidiums Freiburg heißt es, dass der unmittelbare Bereich derzeit abgeseperrt ist. Gegen 10.10 Uhr sei eine mutmaßliche Fliegerbombe bei Bauarbeiten an der Bahnstrecke in Lörrach-Brombach gefunden worden. Der Bahn- und Busverkehr ist eingestellt. Nach Eintreffen des Kampfmittelräumdienstes sollen die weiteren Maßnahmen getroffen werden, heißt es.

In diesem Bereich stellt die Stadt aktuell die neue Mobilitätsdrehscheibe her.

Bei einem digitalen Mediengespräch erklärte Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic kurz vor 18 Uhr, dass es sich aufgrund des Bombenangriffs von 1945 um eine Verdachtsfläche handele. Am Dienstag wurde daher vorsichtig mit den Grabarbeiten unter Aufsicht von Bombenexperten gegraben. Im Bereich in der ersten Schicht sei man dann fündig geworden. „Alle waren gut vorbereitet.“

Eindrücke von vor Ort

Um 12 Uhr stehen im erweiterten Umkreis der Fundstelle zahlreiche Einsatzwagen von Polizei, Feuerwehr und DRK. Menschen, die noch nicht von der Bombe erfahren haben, reagieren teilweise ungehalten, weil sie nicht weiterkommen.

Derweil werden der Kindergarten Wunderfitz und auch der Werkraum Schöpflin komplett geräumt. Nach ersten Beobachtungen herrscht aber eine Unaufgeregtheit vor.

Baggerfahrer entdeckt Bombe

Gegen 12.30 Uhr gibt es erste konkretere Auskünfte: So hat ein Baggerfahrer die Bombe entdeckt. Dieser habe richtig reagiert und die Arbeiten sofort eingestellt und Meldung gemacht. Zunächst wurde die Polizei informiert. Die Firma hat die Situation zudem "eingefroren".

Im Einsatz vor Ort sind: Bundespolizei, Feuerwehr, Werkhof, Rettungsdienste und Bundespolizei. Es wird angesichts der Temperaturen darauf geachtet, dass die Kräfte mit Wasser versorgt werden.

Anwohner packen schon einmal Taschen

Um den Fundort herum ist in den ersten Stunden zwar komplett abgesperrt, es dürfen aber Anwohner passieren - nach schlüssiger Erklärung. So durfte beispielsweise auch ein Dialyse-Patient  abgeholt werden. Mittlerweile befinden sich deutlich weniger Schaulustige vor Ort. Der Baggerfahrer zeigte sich auch relativ entspannt und hatte die Lage gut verdaut.

Die Anwohner aus der direkten Nachbarschaft werden zur Mittagszeit gebeten, schon einmal ein paar Dinge zu packen. Sollte nämlich evakuiert werden, würde dies so dann schneller über die Bühne gehen, so die Intention. 

Eine Entschärfung kann von zehn Minuten bis zu acht Stunden dauern, erklärt derweil ein Polizist besorgten Zaungästen. Mit freundlichen Worten informiert dieser auch Familien, die diese Situation gar nicht einschätzen können. Kinder gucken traurig als das Wort Bombe fällt.

Wir berichten weiter.

Umfrage

Die GDL hatte in dem Tarifstreit am Montag zum Streik aufgerufen

GDL-Chef Claus Weselsky hat die Lokführer erneut zu bundesweiten Warnstreiks aufgerufen. Haben Sie dafür Verständnis?

Ergebnis anzeigen
loading