Lörrach Boser: Garantie für die Hellbergschule

Regine Ounas-Kräusel
Beim Besuch der Hellbergschule (v.l.): Rudolf Schick, Jörg Lutz, Ilona Oswald, Thomas Schmitt, Petra Sauer, Sandra Boser, Sabine Hartmann-Müller und Helios Scherer im Treppenhaus der Grundschule Foto: Regine Ounas-Kräusel

Bei einem Rundgang mit Staatssekretärin Sandra Boser durch die Hellbergschule erneuerte OB Jörg Lutz die Haltung der Stadt: Wegen knapper Finanzen könne sie die Gebäude nicht grundlegend sanieren. Und: „Wir können auch nicht ausbauen. Punkt.“ Aber es gibt auch positive Nachrichten.

Zur Hellbergschule gehören eine Grundschule und die einzige Werkrealschule im Landkreis. Sandra Boser, Staatssekretärin im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport zeigte sich interessiert am pädagogischen Ansatz der Schule. Diese arbeite in Grund- und Werkrealschule stabil zweizügig, berichtete Rektorin Petra Sauer. Wert lege man auf eine frühe Berufsorientierung.

Projekt „Handwerkstatt“

Werklehrer Stefan Pfeffer stellte die „Handwerkstatt“ vor, ein Projekt von Hellbergschule, Gewerbeakademie und Handwerkskammer. Dort lernen Viertklässler und ihre Eltern Handwerksberufe kennen: Am ersten Abend berichten Handwerksmeister über ihre Arbeit. An fünf weiteren Abenden bauen Kinder und Eltern unter Anleitung ein Miniaturhaus und lernen dabei die Gewerke Bau, Zimmerei, Metall und Elektro kennen. Eltern hätten einen großen Einfluss auf die Berufswahl ihrer Kinder. Für diese sei es wichtig herauszufinden, ob sie mit Kopf- oder Handarbeit glücklich werden, erklärte Pfeffer den Sinn des Projekts.

Das Gebäude

Bei einem Rundgang durch die Werkreal- und die Grundschule war zu erfahren, wie sanierungsbedürftig die Gebäude sind: Die Kellerwände der Werkrealschule seien feucht, die Mensa in der Aula ein zugiges, lautes Provisorium, hieß es. Im Grunde müsse das in die Jahre gekommene Gebäude generalsaniert werden, etwa mit einer Fassadendämmung, sagte die Rektorin unserer Zeitung. Auf neue Fenster warte man seit 20 Jahren, erzählte Lehrerin Kathrin Kaiser. Auch die äußerlich schmucke denkmalgeschützte Grundschule müsste innen renoviert werden, etwa im Treppenhaus, hieß es.

Digital ist die Hellbergschule gut ausgestattet - auch das war beim Rundgang zu erfahren: Aus Mitteln des Digitalpakts und von der Stadt wurden für alle Klassenzimmer Whiteboards angeschafft und für je vier Schüler ein iPad.

Zur Sprache kam auch die Raumnot der Schule, die sich mit vier Containern hilft und Fachräume in Klassenräume umgewandelt hat. Müsste man wegen des Rechtsanspruchs ab 2026 die Grundschule ganztags führen, reiche der Platz nicht mehr, sagten Petra Sauer und Konrektor Thomas Schmitt. Nicht jede Grundschule müsse dann im Ganztag arbeiten, beschwichtigte Sandra Boser.

Sanierung oder Umzug?

OB Jörg Lutz begründete, warum die Stadt die Sanierung der Hellbergschule immer wieder verschiebt: Brandschutzsanierungen wie in der Grundschule Tumringen hätten Vorrang: „Safety first – Sicherheit zuerst“.

Wegen der knappen Finanzen werde die Stadt die Helbergschule auch nicht ausbauen, stellte Lutz klar und erinnerte an die Pläne der Kommune, die Werkrealschule in die Neumattschule umzusiedeln. Das Schulamt unterstütze dies, sagte Amtsleiter Rudolf Schick. Das Land habe die Bauzuschüsse für Schulgebäude auf 35 Prozent hochgesetzt, informierte Boser.

Um in die Hellbergschule zu investieren, brauche er die Gewissheit, dass diese Schulart auch erwünscht ist, sagte OB Lutz. Es sei beschlossene Sache, dass es pro Landkreis eine Werkrealschule geben müsse, stellte Staatssekretärin Boser klar. Daher gebe es eine Garantie für den Bestand der Hellbergschule.

Bei den Gesprächen der Bildungsallianz im Land stehe aktuell der Streit um das neunjährige Gymnasium im Mittelpunkt.

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