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Lörrach-Brombach Wohnraum ausschließlich für Nicht-Autobesitzer

Gottfried Driesch
Für das Fabric-Gelände gehen jetzt die stadtplanerischen Arbeiten weiter. Foto: Gottfried Driesch

Die Schöpflin-Stiftung will völlig andere Lebensformen.

Derzeit laufen bei der Stadt Lörrach die Vorbereitungsarbeiten zur Änderung des Bebauungsplans zum Schöpflin-Areal entlang der Franz-Ehret-Straße. Bei der Brombacher Ortschaftsratssitzung stellten Alexander Nöltner von der Fachbereichsleitung Stadtplanung und Constanze Wehner, Mitglied des Vorstands der Schöpflin-Stiftung, die Planungen vor.

Die Vorgeschichte

Die Schöpflin-Stiftung hatte die Brachfläche gegenüber ihres angestammten Domizils entlang der Franz-Ehret-Straße erworben. Ein Teil der Fläche wurde von der Stiftung zur Errichtung der neuen Sporthalle Brombach zur Verfügung gestellt. In diesem Rahmen besteht seit März 2018 ein Bebauungsplan.

Bereits 2016 hatte die Schöpflin-Stiftung alle Projektumsetzungen eingestellt und den „Fabric-Prozess“ mit einer völligen Neuorientierung eingeleitet.

Die Planung

„Die vorgelegten Pläne sollen zunächst eine Grundlage sein“, sagte Nöltner. Der gesamte städtebauliche Ansatz wird von den Zielen der Schöpflin-Stiftung getragen. Gewünscht wird eine Bebauung mit viel öffentlich zugänglichen Freiflächen. Das Schöpflin-Quartier will offen, niedrigschwellig einladend, zur Mitwirkung anstiftend, lebendig und sowohl in Bau als auch Nutzung nachhaltig sein.

Vorgesehen sind mehrere Bauten, in deren Eingangsbereichen gemeinschaftliche Einrichtungen wie ein Leihlager für Werkzeug bis hin zum Bistro eingerichtet werden sollen. In den Obergeschossen soll Wohnraum entstehen.

Die Diskussion

Zu kontroversen Diskussionen im Ortschaftsrat führte der Plan, wegen der guten Anbindung an den ÖPNV durch die Mobilitätsdrehscheibe Brombach je Wohnung und Einrichtung nur 0,4 Auto-Abstellplätze vorzusehen. Unterstützt werden soll diese Maßnahme durch ausschließliche Vermietung an Personen ohne eigenes Auto. Dadurch soll ein Autofreies Quartier entstehen.

Bernd Bürgelin (Freie Wähler) meldete Bedenken an: „Die Bewohner bekommen auch mal Besuch – wo sollen die Parken?“ Hans-Dieter Strittmatter (SPD) meinte: „Es gibt Termine, die man nicht mit dem ÖPNV erreichen kann. Wir müssen uns mehr an der Realität orientieren.“

Auch Brombachs Ortsvorsteherin Silke Herzog argumentierte: „Immer heißt es, man müsse auf das Auto verzichten. Aber die jüngste Statistik zeigt, noch nie habe es so viele Autos je Einwohner gegeben wie jetzt.“ Nur Harald Eberlin (SPD) zeigte sich zufrieden. „Die Planung geht in eine andere Richtung. Die Menschen werden sich umstellen müssen.“

Die Planungen werden jetzt zusammen mit der Schöpflin-Stiftung fortgeführt. Bis zur Verabschiedung der Änderung des Bebauungsplans wird es noch etwa 18 Monate dauern, meinte Nöltner.

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