Lörrach Bühl III: Fast alle sind zufrieden

Die Oberbadische
Der städtebauliche Wettbewerb für Bühl III kann jetzt in Angriff genommen werden. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Gemeinderat: Grünes Licht für städtebaulichen Wettbewerb / Herzog befürchtet Verkehrsprobleme

Der Gemeinderat hat am Donnerstag grünes Licht für den städtebaulichen Wettbewerb für das Baugebiet Bühl III gegeben. Unstrittig waren im zweiten Anlauf die Bedingungen für die Wohnbebauung. Die Abstimmung erfolgte einstimmig.

Von Guido Neidinger

Lörrach. „Die Jury hat ein gutes Ergebnis gefunden“, betonte Oberbürgermeister Jörg Lutz zu Beginn der Diskussion im Gemeinderat. Mit dieser Einschätzung befand er sich auf einer Linie mit den Stadträten aller Fraktionen.

Das war zu Beginn des Diskussionsprozesses nicht so. Vor allem SPD und Grüne hatten die ihrer Meinung nach zu lockere Bebauung des neuen Wohngebiets hoch oben über Brombach kritisiert. Das konnte jetzt korrigiert werden. Der angestrebte Wohnungsmix von 40 Prozent Doppel- und Reihenhäusern, 40 Prozent Mehrfamilienhäusern und 20 Prozent alternativen Wohnformen fand die Zustimmung aller Stadträte. Auch in punkto Nachhaltigkeit wurde nachgebessert – sowohl bei der Mobilität als auch bei ökologischen Themen.

Dieses „gute Ergebnis“, wie Lutz es eingangs bezeichnete, führte letztlich zu einer einstimmig positiven Abstimmung. Nun kann das weitere Verfahren in Angriff genommen werden. Zunächst ist das ein städtebaulicher Wettbewerb, zu dem drei Planungsbüros eingeladen werden. Weitere sieben werden aus dem Bewerbertopf im Rahmen eines Losverfahrens ermittelt. Bis auf dem Bühl III gebaut werden kann, dauert es allerdings noch fünf bis sechs Jahre.

Vor der Abstimmung erneuerte Margarete Kurfeß noch einmal die Kritik der Grünen an dem ursprünglichen Wohnungsmix, von dem der Gemeinderat viel zu spät erfahren habe. Kritisch bewertete sie auch die Forderungen der heutigen Anwohner nach einer lockeren Bebauung. In Zeiten von Wohnungsnot und beschränkter Grundstücke sei es notwendig, neue Wege zu gehen. Und das bedeute Verdichtung. Ähnlich äußerte sich auch Alfred Kirchner (CDU): „Die Zeiten der Einfamilienhäuser mit einem 800 Quadratmeter großen Grundstück sind vorbei.“ Allerdings, so Kirchner, müsse die neue Bebauung sich harmonisch in die bisherige einfügen. „Der jetzt gefundene Kompromiss ist akzeptabel.“

Christiane Cypperek (SPD) reklamierte für die Sozialdemokraten, die Schwachpunkte des ursprünglichen Konzeptes für Bühl III als erste Fraktion erkannt und kritisiert zu haben. Wichtig sei es, auf dem Bühl bezahlbare Wohnungen zu schaffen, soziale Angebote zu machen und die Nachhaltigkeit beim Flächenverbrauch, der Mobilität und der Energie nicht zu vernachlässigen. „Der jetzt gefundene Kompromiss ermöglicht die Umsetzung unserer Ziele“, zeigte sich Cyperrek zufrieden.

Nicht ganz zufrieden äußerte sich Silke Herzog (Freie Wähler). Die Brombacher Ortsvorsteherin hält die Vorgabe von nur einem Stellplatz pro Wohnung für zu gering. Das verursacht ihrer Meinung nach ebenso Verkehrsprobleme wie die sehr dichte Bebauung. „Der Bühl kann nicht die Wohnungsprobleme Lörrachs alleine lösen“, betonte Herzog. Negative Auswirkungen durch den zusätzlichen Verkehr befürchtet sie nicht nur für den Bühl, sondern für ganz Brombach.

„Das ist ein guter Kompromiss und der richtige Weg“, zeigte sich Matthias Koesler (FDP mit dem vorgelegten Konzept zufrieden. Für das neue Baugebiet regte Koesler an, im Bebauungsplan die Verwendung klimaneutraler Materialien als vorrangig vorzuschreiben. Vor allem Holz soll seiner Meinung nach favorisiert werden.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading