Wie die kommissarische Fachbereichsleiterin „Baurecht“, Claudia Sessler, sagte, habe die Stadt angesichts der vorliegenden Umstände im Juni den Bauvorbescheid erteilen müssen. Nach Lage der Dinge müsse auch „die Ausnahme für eine Bebauung in zweiter Reihe mit der Maßgabe einer abschließenden Überprüfung im Bauantragsverfahren erteilt werden“, so Sessler.
Im Antragsverfahren sei ein geologisches Gutachten ebenso einzureichen wie ein hydrologisches zur Sicherung des Weihers. Dessen Erhalt könne gegebenenfalls als Voraussetzung für die Baugenehmigung eingetragen werden.
Unterdessen habe der Bauherr angekündigt, die Planung so zu ändern, dass der Eingriff in den Hang vermindert werde. Doch es liege noch keine entsprechende Planung vor, sagte Sessler.
Bei einer Bebauungsplanänderung mit Veränderungssperre von Seiten der Stadt könnten Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden, betonte sie.
Die Bürger
Die Anwohner konnten diese Ausführungen nicht überzeugen. Hermann Harrer bezweifelte, dass angesichts der im Hang zu verbauenden Betonmenge der Wasserzufluss zum Krottenweiher aufrecht erhalten werden kann. Darüber hinaus bewegten sich die geschützten Tiere ja nicht nur im Weiher selbst, sondern auch im Umfeld, so dass das Gewässer nicht isoliert betrachtet werden könne. Er kritisierte aufs Ganze besehen die Vorgehensweise und Kommunikation der Akteure, bei der die Bürger „immer hinterherhinken.“
Harrer meldete hinsichtlich der Objektivität des Gutachtens ebenso Bedenken an wie Peter Külby, der einst selbst ein Gutachten in Auftrag gab, das belegt habe: Die Bäume sind gesund. Und: „Warum hat man beim Bebauungsplan immer mehr zugelassen?“, fragte Külby.
Ein anderer Anwohner nannte Rutschgefahr am Hang als potenzielles Problem.
Unterm Strich kritisierten die Bürger nicht ausschließlich die Fällungen als solche, sondern die mangelnde Einbindung und Transparenz.
Die Fraktionen
Auch in den Stellungnahmen der Fraktionen kam zum Ausdruck, dass das Vorgehen womöglich juristisch nicht anzufechten ist, dass aber die Art und Weise, wie hier „Tatsachen geschaffen wurden“, so Gerd Wernthaler (Grüne), als außerordentlich unglücklich bezeichnet werden müsse. Auch aus diesen Wortmeldungen ging hervor: Das letzte Gutachten ist noch nicht geschrieben (wir berichten noch).