Lörrach Bunt und anregend

Die Oberbadische
Gastgeberin Renate Schöpflin (r.) und die anwesenden Künstler vor Rainer Stücklins Tuschefotografien Foto: Willi Vogl Foto: Die Oberbadische

Vernissage: „Kunst im Loft“

Von Willi Vogl

Lörrach-Brombach. Rainer Stücklin, Achileas U. Widmer, Bernd Schwär, Bonito Nyakpo und Renate Schöpflin wurden als bildende Künstler auf dem Einladungsflyer zur Vernissage im Loft angekündigt. In Wirklichkeit waren am Ende viel mehr Kreative zugegen. Wie viele und welche es genau waren, konnte Gastgeberin Renate Schöpflin bis kurz vor Beginn der Veranstaltung selber nicht sagen.

Auf dem Gruppenbild sind zumindest schon 16 Beteiligte zu sehen. „Schuld“ daran war der umtriebige Maler und „Sammler von Künstlern“ Bonito Nyakpo. Der ursprünglich aus dem Kongo stammende und derzeit in Chalampé lebende Mitorganisator brachte neben eigenen Bildern aus seiner elsässischen Wahlheimat auch eine Reihe von Malerkollegen mit zur Ausstellung. Zudem gewann er spontan unmittelbar vor der Vernissage den Musiker Beat Witzig, der mit seiner elektrischen Geige die Ausstellung popmusikalisch kommentierte.

Musikalisch mit Improvisationen auf seiner Pan-Flöte und durch Bilder präsent war auch der Rheinfelder Maler, Dichter und Musiker Gregor Schmitz. Als Rezitatorin eigener Gedichte, wie der poetisierten Lebensgeschichte von Mata Hari, bereicherte Nicole Maier die Vernissage.

Die „bislang chaotischste aber auch bunteste Ausstellung im Loft“

Weitere Bildkünstler waren unter anderen Helo, Tamara Grava, Devient Sidonie Prudence, Caroline Graewe, Eva Brini, Meister Rosette, Asta Kunsttek-Virtanen und Pina Vella, die durch ihre Bildkunst in unterschiedlichsten Techniken und Ausdrucksfacetten zum Staunen einluden. „Das ist die bislang chaotischste aber auch bunteste Ausstellung hier im Loft“, war sich Schöpflin sicher.

Als Laudator fungierte der im Nachbaratelier arbeitende surrealistische Maler Thomas Bossert. Dabei ließ er neben Bonito auch Rainer Stücklin zu Wort kommen: „Meine Bilder entstehen durch einige zwischen zwei kleinen Glasplatten zusammengepresste Tuschetropfen.“ Weitere Zutaten sind Zellophan und Seidenpapier. Die mit einer Hochleistungskamera aufgenommenen und anschließend vergrößerten Farb- und Formabstraktionen haben mitunter räumliche Tiefe, erzeugen gegenständliche Assoziationen und erweisen sich als verblüffendes Dekor.

Dekorativ sind auch Helmut Hruschkas Fundstücke aus der Natur. Er nutzt für seine Skulpturen Wurzeln und Äste und veredelt sie mit Farbe.

Achilles Urs Widmer verfolgt mit seinen fotorealistischen Zeichnungen wie „Der Duft der Frau“ oder „Am Rande der Gesellschaft“ einen mitunter politischen und gesellschaftskritischen Fokus. Dabei erzeugt der mit hohem Druck auf hochverdichteten Fotokarton aufgebrachte Kohlenstaub auch glänzende Oberflächen.

„Meine Kunstwerke entstehen aus Gefühl und Eindruck“, beschreibt Schöpflin ihre Herangehensweise. Bis auf wenige Ausnahmen verfolgt sie keine Themen. So könnte man etwa ihre aus Gips und Gipsbinde modellierten Figuren thematisch wahrnehmen. Angeregt durch einen längeren Ägyptenaufenthalt entstanden so „Die Wasserträgerin“ oder „Mutter mit Kind“. Eher unscheinbar, wie die meisten ihrer Skulpturen, lächeln den Betrachter aus einer Fensternische ein männlicher und weiblicher Buddha an. Deren Zipfelmützen schaffen eine witzige Verbindung zur deutschen Kultur der Gartenzwerge.   Öffnungszeiten: Sonntags, 12 bis 17 Uhr, Schopfheimerstraße 25/4, Brombach. Lesung im Loft mit Nicole Maier am 23. Februar, 29. März und 26. April jeweils um 15 Uhr

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