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Lörrach Bunte Vielfalt gegen Vorurteile

Kristoff Meller
Reshan ist eines der porträtierten Kinder für die Fotoausstellung „Kinder der Welt – in Lörrach zuhause“. Foto: Kristoff Meller

Toeranz: Programm zu „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ umfasst 22 Veranstaltungen

Lörrach - Trotz der Pandemie beteiligen sich zahlreiche Institutionen, Gruppen, Vereine und die Stadt Lörrach vom 15. bis 28. März an den „Internationalen Wochen gegen Rassismus“. Coronabedingt finden die meisten Veranstaltungen aber nur digital statt.

„Es ist wichtiger denn je, sich dem Thema zu widmen“, betonte Oberbürgermeister Jörg Lutz bei der Programmvorstellung und verwies auf den Anschlag von Hanau, der sich erst kürzlich jährte. Er beobachte zudem „mit Schrecken die Verrohung der Sprache“ in den sozialen Netzwerken. Auch werde immer wieder die Nähe vieler Corona-Leugner zum rechtsextremen Milieu deutlich. Um so erfreulicher sei es, dass für die Wochen gegen Rassismus „trotz Corona unglaublich viel gelaufen“ sei und es 22 Angebote gebe.

Die Pandemie stellte die Veranstalter indes vor neue Herausforderungen, wie Kultur-Fachbereichsleiter Lars Frick vorstellte. Gleichzeitig sei es „eine spannende Erfahrung, fast alles virtuell durchführen zu müssen“. So seien viele Formate wie ein Webinar zum Thema Antisemitismus für pädagogische Fachkräfte entstanden, mit denen die Organisatoren Neuland betreten.

Ein Schwerpunkt liegt auf der Jugendbildung

Ein Schwerpunkt wird auf der Jugendbildung liegen, wie schon der vorgezogene Auftakt am 9. März um 10.30 Uhr zeigt. Bei der Online-Podiumsdiskussion mit dem Titel „Antisemitismus an Schulen – nicht ausreichend wahrgenommen“ werden Michael Blume (Antisemitismusbeauftragter der Landesregierung), Rami Suliman (Vorsitzender des Oberrats der israelischen Religionsgemeinschaft Baden), Hans-Joachim Friedemann (Schulamtsleiter Lörrach), Michael Hermann (Stabsstellenleiter für Religionsangelegenheiten im Kultusministerium) und der Schüler Leo Grossmann diskutieren.

Die Veranstaltung richtet sich laut Anna Cassel, Veranstaltungsmanagerin für Städtepartnerschaften und Interkultur bei der Stadt, vor allem an Schüler, ist aber auch für Interessierte offen.

Die Veranstaltung wird unter www.loerrach.de/ Wochen-gegen-rassismus live übertragen. Der Film wird im Nachgang online gestellt. Schüler und Interessierte haben zudem die Gelegenheit, über eine passwortgeschützte Chat-Funktion Fragen zu stellen. Dafür müssen sie sich bis 7. März per E-Mail an kultur@loerrach. de anmelden. So soll eine Störung durch Rechtsextreme verhindert werden, die sich bei ähnlichen Veranstaltungen mit antisemitischen Kommentaren zu Wort gemeldet haben.

„Deutliche Mehrkosten“ durch Filmaufnahmen

Die weitgehend digitale Durchführung mit teils professionellen Videoproduktionen hat laut Frick zu „deutlichen Mehrkosten“ geführt. Damit die Veranstaltungen dennoch für die Teilnehmer kostenfrei bleiben, konnte die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden als Unterstützer gewonnen werden.

Außerdem wird im Foyer des Kreditinstituts eine der wenigen Präsenzveranstaltungen aufgebaut: Die Unicef-Fotoausstellung „Kinder der Welt – in Lörrach zuhause“, die eigentlich bereits im vergangenen Jahr gezeigt werden sollte, dann aber coronabedingt abgesagt werden musste. „Lörrach lebt von Vielfalt und ist die Heimat von vielen Kindern, das dokumentiert die Schau eindrücklich“, sagte Rainer Liebenow, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse.

Des Weiteren wird unter anderem gleich zweimal ein Online-Workshop zum Thema „Von A wie Aluhut bis Z wie Zwangsimpfungen“ mit Nadja Kaiser und Michael Trube, sie sind Trainer in der Rechtsextremismus- und Rassismusprävention, angeboten.

Die Dieter-Kaltenbach-Stiftung beteiligt sich am 19. März mit dem Online-Workshop „Mit dem Zirkus fing es an“, und im Werkraum Schöpflin gibt es am 23. März je nach gültiger Corona-Verordnung eine digitale oder eine Präsenz-Lesung und einen Workshop mit dem Autor Max Czollek. Das Dreiländermuseum, PlusPunktZeit, die Gruppe Abraham und Lörrach International planen zudem analoge Veranstaltungen, deren Durchführung laut Frick aber noch unklar ist.   Komplettes Programm unter www.loerrach.de/ Wochen-gegen-Rassismus

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