Lörrach Burgfestspiele Rötteln zeigen „Das Leben ist ein Fest“

Bernhard Konrad
Alles vorbereitet: Auf der Burg Rötteln beginnt am 23. Juni die Theatersaison mit dem Stück „Das Leben ist ein Fest“. Foto: Marco Fraune

Die Burgfestspiele Rötteln präsentieren in diesem Jahr eine Komödie. „Das Leben ist ein Fest“ von Eric Toledano und Olivier Nakache feiert am 23. Juni Premiere.

Die Burgfestspiele Rötteln präsentieren in diesem Jahr eine Komödie.   „Das Leben ist ein Fest“ von Eric Toledano und Olivier Nakache feiert am 23. Juni Premiere.

Einem internationalen Publikum sind die beiden französischen Autoren und Regisseure seit ihrem Erfolg mit dem Kino-Film „Ziemlich beste Freunde“ bekannt. Auch „Das Leben ist ein Fest“ – im Original: „Le sens de la fête“ wurde in der Kategorie „Beste Komödie“ für den Europäischen Filmpreis 2018 nominiert.

Theaterversion des Spielfilms

Nachdem der Verlag „Ahn & Simrock“ Simon Rösch eine Theaterversion des Spielfilms zugeschickt hatte, zog der Burgfestspiele-Regisseur schon im vergangenen Jahr eine Inszenierung des Stücks in Erwägung. Gemeinsam mit dem Ensemble entschied er sich 2022 noch für den Krimi-Klassiker „Tod auf dem Nil“, nun aber kommt das Schauspiel über eine französische Hochzeit auf die Bühne.

Riskante Fallhöhe

Diese wird natürlich generalstabsmäßig geplant – und damit eine riskante Fallhöhe geschaffen: Wenn der Wunsch nach makellos choreografierter Perfektion auf das Leben mit all seinen Akteuren samt ihren Schwächen und Unzulänglichkeiten trifft, kann diese Kollision eigentlich nur im Chaos enden. Oder?

Das Thema des Stücks greift zum einen die zunehmend „wahnsinnig aufgepimpten“ (Rösch) Hochzeiten auf. Immer häufiger werde bei diesen Anlässen mit Etats kalkuliert, für die ein Kleinwagen zu haben ist. Gleichzeitig greife das Phänomen einer idealtypischen Inszenierung der eigenen Existenz in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen mehr und mehr um sich.

„Das Lustige ergibt sich erst aus der Ernsthaftigkeit“

Röschs Bearbeitung dieses Stoffs ist frei von pädagogischen Botschaften und erhobenem Zeigefinger. Unterhaltsam wird das Geschehen allein schon durch das aufrichtige, freilich vergebliche Bemühen der Protagonisten nach Perfektion: „Etwas lustig zu spielen ist nicht lustig. Das Lustige ergibt sich erst aus der Ernsthaftigkeit des Strebens. Die Komödie braucht einen realistischen Boden“, sagt Rösch.

Und im Scheitern, im kleinen persönlichen Fiasko, mag sich jeder selbst erkennen – oder auch nicht.

Bewährtes Ensemble der Burgfestspiele

Die aktuelle Inszenierung stellt den Regisseur vor besondere Herausforderungen. So viel sei verraten: Die Bühne entwickelt und verändert sich – in dieser Open-Air-Situation am Fuße der Burg Rötteln eine anspruchsvolle Aufgabe.

Das Publikum wird in „Das Leben ist ein Fest“ das bewährte Ensemble der Burgfestspiele sehen. In diesem Jahr wieder mit dabei: Egon Klauser, der eine Hauptrolle spielen wird.

Evelyn und Markus Huber haben ihr Engagement für die Burgfestspiele beendet, informiert Rösch. Ein großer Verlust für die Aufgabenbereiche Technik, Organisation und Finanzen. Er ist froh, dass „eine gute Lösung“ für die Nachfolge gefunden wurde.

Übrigens: Die Spielfilm-Vorlage hat Rösch bewusst nie angeschaut. Damit konnte er sich ganz auf die Theaterfassung konzentrieren, der das Team der Burgfestspiele Rötteln nun mit Vorfreude entgegen sieht.

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