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Lörrach Burghof benötigt Investitionen

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Timo Sadovnik im Burghof Foto: Gabriele Hauger

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen verlief das Geschäftsjahr 2022 für den Burghof insgesamt positiv. Für 2023 wird mit einem durch Eigenkapital zu kompensierenden Negativergebnis gerechnet. Klar ist: Investitionen in die Infrastruktur sind notwendig.

Die Vergleichbarkeit der Zahlen und Daten des Burghofs ist in der Rückschau wegen der Corona-Phase nur bedingt aussagekräftig, und angesichts geopolitischer Unsicherheiten sind Prognosen schwierig.

Negativfolgen kompensiert

Zwar konnte der Kultur- und Veranstaltungsbetrieb nach den pandemiebedingten Einschränkungen wieder Fahrt aufnehmen, doch waren die Nachwirkungen von Corona zu spüren. Dennoch: „Die negativen Folgen sozialer Isolation und Quarantäne auf das Kulturnutzungsverhalten des Publikums konnten im Gesamtjahresverlauf durch den Mix von Kooperations- und Eigenveranstaltungen, Festival sowie intensiviertem Vermietungsgeschäft gut kompensiert werden. Die Jahresrechnung schließt mit einem Überschuss in Höhe von 24 000 Euro ab“, so der von Geschäftsführer Timo Sadovnik verfasste Jahresbericht, der dem Gemeinderat am Donnerstag vorgelegt wird.

Die Eigenkapitalquote

Die Eigenkapitalquote der Einrichtung beträgt 53,1 Prozent. Die durchschnittlich 34 im Burghof beschäftigen Angestellten (Vollzeitäquivalent: 23,25 Mitarbeiter) haben im vergangenen Jahr noch Kurzarbeitergeld erhalten. Der Finanzmittelbedarf für das laufende Geschäftsjahr weist eine ausreichende Deckung auf.

Das Jahr 2022

Das Geschäftsjahr 2022 konnte im Kerngeschäft ohne Beschränkungen und Hygieneauflagen durchgeführt werden, so Sadovnik. Gleichwohl waren Burghof- und Stimmen-Programm in Teilen durch Veranstaltungen geprägt, an die das Haus durch vor der Pandemie abgeschlossene Verträge gebunden war. Zudem zeigten sich „ein verändertes Freizeit- und Kulturnutzungsverhalten sowie inflationsbedingte Kostensteigerungen für den Kulturbetrieb“, so die Vorlage.

Dieser Mix führte sowohl zu Kostensteigerungen als auch zu Einnahmeverlusten. Eine vergleichsweise gute Publikumsresonanz habe dennoch zu verhältnismäßig guten Ticketverkaufserlösen geführt. Die hohe Auslastung des Vermietungsbetriebs sowie die Auszahlung der letzten Kurzarbeitergeldbeihilfe trugen, so Sadovnik, ebenfalls zum positiven Jahresergebnis bei.

Das laufende Jahr 2023

Im laufenden Geschäftsjahr werde der Burghof den Schwerpunkt – bei erhöhten Unsicherheiten für die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – auf die „Verbesserung und Weiterentwicklung der Inhalte und Ausrichtung legen“ und hierbei Wachstumsinitiativen – etwa bei der Kunstvermittlung und im Marketing – setzen. Dies, sofern etwa die negativen Auswirkungen geopolitischer Krisen auf Energie-, Material- und Transportkosten nicht weiter zunehmen und die Inflation abgeschwächt werden kann. Denn sowohl einzeln als auch in der Summe würden diese Rahmenbedingungen Einfluss auf das Konsumverhalten potenzieller Besucher nehmen. Gleiches gelte im Prinzip für das Stimmen-Festival.

Und: Die gestiegenen Energie-, Dienstleistungs- und Materialkosten hätten „genauso Auswirkungen auf die Betriebskosten des Burghofs“.

Der Investitionsbedarf

Im Zusammenhang mit seiner Aufgabe, „die Ausrichtung sowie die Organisation und Struktur des Burghofs langfristig neu zu gestalten“, weist der Geschäftsführer auch auf „dringend notwendige Investitionen in Infrastruktur und technische Ausstattung“ des Burghofs hin.

Es sei zwar mit einer moderaten Steigerung der Einnahmen durch Ticketverkäufe zu rechnen. Gleichzeitig werde das Ausbleiben von Corona-Hilfen sowie die notwendigen Investitionen zu einem „deutlich negativen Geschäftsergebnis“ führen, das aber durch Eigenkapital kompensierbar sei, so Sadovnik.

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