Lörrach Buurefasnacht wie aus dem Bilderbuch

Peter Ade
Narren aus dem ganzen Land begeisterten am Sonntag beim Brauchtumsumzug der Hauger Buurefasnacht; hier sind die Lahrer Risig-Wibli zu sehen. Foto: Peter Ade

Mehr als 140 Zünfte und etwa 3000 aktive Narren zogen am Sonntag beim Hauger Umzug durchs Dorf.

Rund 15 000 Zuschauer waren vom Brauchtumsumzug in Hauingen begeistert, bei dem Tausende von aktiven Fasnächtlern durch die Straßen zogen.

Die Besucher verfolgten beim Brauchtumsumzug jubelnd und klatschend das Spektakel der annähernd 3000 Masken- und Hästräger aus mehr als 140 Zünften und Cliquen. Kostümierte Kinder belebten als Einzelnarren und in Gruppen das kunterbunte Treiben und bildeten zusammen mit den großen Akteuren einen farbenfrohen Lindwurm.

„Euri Strooßefasnacht isch eifach mega“, bejubelte eine junge Hexe aus der Ortenau den großen Brauchtumsumzug, der gestern Nachmittag das Dörfli Hauge in ein grandioses Meer aus Narren und Konfetti tauchte. Und ein furchterregender Dämon schwärmte geradezu: „Ä Buurefasnacht – echt wie us em Bilderbuech.“

Prachtvolle Dekorationen

Entlang der Umzugsmeile waren Häuser, Hofeingänge und öffentliche Plätze prachtvoll dekoriert. Die Zunftgewaltigen waren sichtlich zufrieden mit dem Ablauf und der Disziplin der Teilnehmer. Erster Zunftmeister Dirk Bender und Zeremonienmeister Ralf Renckly spendeten den Akteuren größtes Lob, unter ihnen Narren aus ganz Südbaden, aus dem Schwäbischen, aus der Schweiz und dem Elsass.

„Unsere Freunde haben sich gewaltig ins Zeug gelegt“, bekundete Bender seine Begeisterung über die Vielfalt der Larven- und Hästräger, der Blasmusik-Formationen und Guggen. Die Akteure, die zum Teil von weither kamen, um in tollen Gewändern die Wiesentäler Buurefasnacht in vollen Zügen zu genießen, tauchten das Dorf schon um die Mittagszeit in ein prachtvolles Farbenmeer. Die Zuschauer kamen aus dem Staunen nicht heraus. Der Jubel war schier grenzenlos.

Bestechend die Vielfalt der Musikalität: Unzählige Guggemusiken legten sich gewaltig ins Zeug. Schrägtöner sind aus der alemannischen Fasnacht einfach nicht mehr wegzudenken. Kompliment auch den tüchtigen Wagenbauern, die ihre tollen Gefährte mitunter über viele Kilometer zur Buurefasnacht gekarrt haben. Einfach kreativ, dieser unbändige Tüftler-Fleiß der Cliquen, Narrennester und Zünfte.

Viele sind Stammgäste

Die Gruppen – angeführt vom Musikverein und den Hauger Traditionscliquen – kamen aus allen Landstrichen der schwäbisch-alemannischen Fasnacht. Stark vertreten waren die Nachbarn aus dem Wiesental, aber auch die Ortenau und der Schwarzwald, darunter viele „Stammgäste“ - Narren, die sich eine Fünfte Jahreszeit „ohni des tolli Hauge“ einfach nicht vorstellen können. Klangvolle Namen waren dabei. Um nur einige zu nennen: Wildsaue vum Klingelberg Durbach, Driewili-Stampfer Friesenheim, Sengelegeischter Schopfheim, Adelsberger Zweidotter-Hühner, Fätze-Waggis Stetten, Letschte Buure vom Dinkelberg.

Beim morgendlichen Empfang im Schulhaus wurden die Gäste stürmisch begrüßt und mit Orden und Sekt belohnt. Prominenz aus Stadt und Land beklatschte das Umzugsgeschehen am Nachmittag auf der Lasser-Ehrentribüne an der Unterdorfstraße. Auch Lörrachs Oberbürgermeister Jörg Lutz war begeistert: „Einfach klasse, was da alles aus dem Narrenhut gezaubert wird.“ Live kommentiert wurde das bunte Geschehen fachkundig und mit großer Freude von Zeremonienmeister Ralf Renckly und Claudio Burger.

Zwischenfälle bleiben aus

Für Sicherheit und Ordnung während des Umzugs sorgten die Polizei, die Feuerwehr-Abteilung Hauingen mit Kommandant Andreas Leonhardt sowie Sanitäter und Notärzte des DRK-Ortsvereins Lörrach und der Ortsteile. Größere Zwischenfälle gab es nicht. Die Sicherheitsvorkehrungen waren perfekt, sämtliche Vorschriften wurden eingehalten.

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