Lörrach Corona-Ausbruch im Pflegeheim

Marco Fraune
Im Altenwerk-Pflegeheim „Margaretenheim“ gibt es zahlreiche Coronafälle. Foto: Marco Fraune

Pandemie: Omikron-Fälle bei Bewohnern und Mitarbeitern im „Margaretenheim“ / Belastete Kräfte

Lange Zeit ist das Pflegeheim „Margaretenheim“ von einem größeren Infektionsgeschehen verschont geblieben. In den vergangen Tagen hat sich nun eine Vielzahl von Bewohnern und Mitarbeitern mit Corona infiziert, wobei noch keine Krankenhauseinweisung erforderlich war. Als Träger des Hauses reagierte das evangelische Altenwerk sofort auf die Notlage.

Von Marco Fraune

Lörrach. Überrascht vom Corona-Ausbruch ist Vorstandsmitglied Martin Strittmatter nicht. „Es war eine Frage, wann die Fälle auftreten, nicht ob es kommt.“ Die genaue Ursache für die Virus-Einschleppung könne nicht mehr nachvollzogen werden. Vor gut einer Woche sind parallel wenige Bewohner und Mitarbeiter positiv getestet worden. In den Folgetagen wurde nicht nur das ganze Haus nochmals durchgetestet, sondern auch eine Trennung der drei Wohnbereiche vorgenommen. In einem davon gibt es deutlich mehr Fälle als in den anderen beiden. Stand Dienstagmittag liegen nun 17 Positiv-Fälle unter den Bewohnern sowie 14 unter den Mitarbeitern vor. Insgesamt gibt es 107 Bewohner, unter denen die Impfquote bei über 92 Prozent liegt. Hinzu kommen rund 60 Mitarbeiter in den Wohnbereichen, von denen laut Strittmatter etwa 90 Prozent geimpft sind.

Die positiv getesteten Bewohner befinden sich in Zimmerquarantäne. Die übrigen dürfen sich noch im eigenen Wohnbereich bewegen. Es gibt kleinere Veranstaltungen, die größeren sind gestrichen. „Die Bewohner sind relativ gelassen, aber die Mitarbeiter sind absolut an der Belastungsgrenze angekommen“, liefert das Altenwerk-Vorstandsmitglied ein Stimmungsbild.

Zwar seien die Pflegekräfte sehr motiviert, aber müssen nun aufgeteilt arbeiten. Sie haben weniger Freizeit, teilweise mussten einige aus dem Urlaub zurückgeholt werden. Hinzu kommt die zusätzliche Schutzkleidung und die erweiterte Dokumentationspflicht. Ängste vor Ansteckungen spürt Strittmatter in der Belegschaft.

Noch habe es keine Krankenhauseinweisung gegeben. Zum Teil lägen Symptome vor, teilweise nicht. Strittmatter rechnet vorerst mit leicht steigenden Infektionszahlen. Drei bis vier Wochen werde es wohl dauern, bis dann das Virus „durch ist“.

Besuche mit Testung sind weiter möglich, sollen aber auf ein Minimum reduziert werden. Daran hielten sich die Angehörigen auch.

Etwa jede zehnte Pflegekraft im „Margaretenheim“ ist noch nicht geimpft. Diese sollen bei einer Info-Veranstaltung doch noch überzeugt werden, dann führt der Altenwerk-Vorstand zusätzlich persönliche Gespräche mit den impfkritischen Kräften. Zwar rechnet Martin Strittmatter damit, noch Mitarbeiter überzeugen zu können. Doch: „Ich gehe davon aus, dass wir einige Mitarbeiter verlieren.“ Denn ab dem 15. März besteht für Pflegeheime die Impfpflicht für alle Mitarbeiter. Das Gesundheitsamt habe er über die Bedenken schon informiert.

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