Gibt es in diesem Jahr ein besonderes Sicherheitskonzept? Wie war die Zusammenarbeit mit Stadt und Polizei?
In einer Zeit, in der Veranstaltungen mit Fahrzeugen oder auf andere Weise angegriffen werden, müssen wir uns schon die Frage stellen, ob und wie wir für genügend Sicherheit sorgen können. Die Fasnacht ist zumindest potenziell ein Ziel für solche Angriffe. Und: Sobald etwas passiert, werden Medien und Bürger sofort danach fragen, ob alles getan wurde, um das zu verhindern. Wir haben deshalb der Stadt Vorschläge unterbreitet, wie ein verschärftes Sicherheitskonzept aussehen könnte – obgleich 100-prozentige Sicherheit nie garantiert werden kann. Die Stadtverwaltung sieht aber keine besondere Gefährdungslage, insofern hat sich das Sicherheitskonzept nicht wesentlich verändert.
Was erwartet die Gäste am Fasnachtssonntag-Umzug?
Teilnehmen werden 152 Gruppen in 114 Formationen, darunter natürlich Guggemusiken, Trommler und Pfeifer, ein Spielmannszug und ein kompakter Abschnitt von acht Wagen mit Sound-Anlagen. Jede dritte Gruppe macht Musik. Der Umzug wird wieder sehr bunt und musikalisch. Das ist ein Lörracher Markenzeichen.
In Eppingen ist kürzlich ein Mädchen schwer verletzt worden, weil sie angeblich von maskierten Personen gepackt wurde und ihre Beine in einen Kessel mit siedendem Wasser gerieten. Kann ein Veranstalter solche Entgleisungen verhindern?
Absolute Sicherheit gibt es nicht, man kann nicht immer alles im Blick haben. Aber: Man kann versuchen, schon bei der Einladung der Gruppen deutlich zu machen, wie die Spielregeln aussehen. Zuschauer dürfen auf keinen Fall verletzt werden. Auch Späße wie Schuhe klauen und irgendwo abstellen, sind nicht witzig. Wir weisen seit Jahren darauf hin, dass das nichts mit Fasnacht zu tun hat. Unsere Ordner versuchen, auch solche Dinge beim Umzug zu beobachten, die THW-Kollegen unterstützen uns dabei. Wer gegen gewisse Regeln verstößt, wird nicht mehr eingeladen. Solch ein großer Kessel mit siedend heißem Wasser wäre in Lörrach wohl gar nicht erst in den Umzug gekommen.