Lörrach Damit Wohnen und Arbeiten Platz finden

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Der Bereich „Nördlich Teichstraße“ Foto: Mirjana Stifter

Stadtentwicklung: Bereich „Nördlich Teichstraße“ soll weiter Gewerbe beheimaten / Mit Vorkaufsrecht

Lörrach (mcf). Um langfristig eine 2,6 Hektar große Fläche für eine Gewerbeflächennutzung zu erhalten, will sich die Stadt ein Vorkaufsrecht für den Bereich „Nördlich Teichstraße“ sichern. Hinzu kommt ein entsprechender Bebauungsplan. Beide Punkte hat der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) dem Gemeinderat bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung mit großer Mehrheit empfohlen.

Wohnen und Arbeiten

Konkret geht es um das Gelände der Firma Technische Textilien Lörrach (TTL), auf dem auch ein kleiner Lebensmittelhandel, ein Fitnessstudio, ein Notar, eine Musikschule und weitere Vermietungen an kleinteilige Gewerbe sowie in kleinen Teilen auch Wohnen beheimatet sind. „Langfristig träume ich von einer Stadt, die durchmischt ist mit Wohnen und Arbeiten“, erklärte Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic im Ausschuss. Ziel sei also, produktive Arbeitsplätze in der Stadt zu erhalten. Doch ohne einen neuen Bebauungsplan werde es womöglich eng für solche Arbeitsplätze.

Laut Verwaltung gibt es keine planungsrechtlichen Grundlagen, um mögliche Konflikte zwischen Gewerbe und Wohnen zu verhindern. Daher sollen Handlungsoptionen geschaffen werden, auch mit dem Vorkaufsrecht für das Gebiet zwischen Kanderner Straße und Teichstraße. Wie berichtet, ist der Anlass dieser vorgeschlagenen Beschlüsse eine informelle Anfrage zur Nutzungsänderung an der Teichstraße im Bereich des geplanten Geltungsbereichs „Nördlich Teichstraße“.

Befürworter im Ausschuss

Fritz Böhler (Grüne) begrüßte die Erweiterung der Zugriffsmöglichkeit der Stadt. „Das ist der richtige Weg.“ Christiane Cyperrek (SPD) stimmte zwar ebenso zu, doch ordnete sie den Sachverhalt in den Gesamtkontext ein. Angesichts des städtebaulichen Potenzials und der möglichen Nachverdichtung stelle sich durchaus die Frage, ob dort langfristig Gewerbeflächen benötigt werden. In der Umgebung werde es auf dem bisherigen Kreiskrankenhausareal Wohnbau geben, der Werkhof wandere womöglich ab. „Das Gebiet ist stark im Wandel und attraktiv für Wohnungsbau.“ Zugleich gebe es auf dem Lauffenmühle-Areal schon ein neues Gewerbegebiet und das KBC-Areal, wo man mit Druck zu neuem Gewerbe kommen könne. Das Vorkaufsrecht sei „absolut sinnvoll“, ein wichtiges städtebauliches Instrument, mit dem man viel bewirken können. Der Einsatz der von der SPD beantragten Entwicklungsgesellschaft sei hier zielführend, unterstrich die Stadträtin. „Die Vorlage ist schlüssig und sinnvoll“, brachte es Petra Höfler für die CDU-Fraktion kurz und knapp auf den Punkt.

„Kein Regelungsbedarf“

Es handele sich um ein gewachsenes Gebiet mit Mischnutzung, führte Stadtrat Matthias Koesler aus. Keinerlei Proteste habe es bisher gegeben. Daher bewertete er die Pläne kritisch. „Ich sehe es nicht als notwendig an.“

Stadtplanerin Anne Eberhardt verwies hingegen auf das Gewerbeentwicklungskonzept, das die Handlungserfordernis unterstreiche. Es werde perspektivisch schon im Bebauungsplan in die Richtung eines Mischgebiets gehen. Doch es gebe einen Bedarf zu einer Steuerung, die ohne B-Plan so nicht möglich sei.

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