Lörrach Dank für Treue und Liebe

Die Oberbadische
Pfarrerin Susanne Bömers (links) wird von Prälatin Dagmar Zobel verabschiedet.Foto: Willi Vogl Foto: Die Oberbadische

Kirche: Verabschiedung von Pfarrerin Susanne Bömers in der evangelischen Johannesgemeinde

Nach 16 Jahren Dienst in der Johannesgemeinde verlässt Pfarrerin Susanne Bömers die evangelische Kirchengemeinde in Stetten und tritt in Osterholz-Scharmbeck eine neue Stelle an. „Aus der Pfarrerin in Südbaden wird eine Pastorin im hohen Norden“, deutet die verabschiedende Prälatin Dagmar Zobel die Zukunftsperspektive Susanne Bömers an.

Von Willi Vogl

Lörrach. Bei der Frage nach einer angemessenen Würdigung von Bömers Tätigkeit bezog sich Zobel auf eine spöttische Aussage des Apostel Paulus: „Gerühmt muss werden.“ Damit wurde deutlich, dass sich bereits in biblischen Zeiten viel um den fragwürdigen Zwang drehte, nicht nur Gutes zu tun, sondern dies auch entsprechend publik zu machen. Als Gegenpol zu diesem Mechanismus stellt Paulus fest: „Wenn ich mich denn rühmen soll, würde ich mich meiner Schwachheit rühmen. Meine Kraft kommt in Schwachheit zum Ziel.“

Im ausschließlichen Blick auf das Besondere, das Überdurchschnittliche, die immer schnellere und bessere Performance würde das Leben ganz schön anstrengend werden. Dem setzt Jesus Christus entgegen: „Meine Gnade ist genug.“ Seine Gnade käme zudem nicht triumphierend daher.

Als Übersetzer dieser Botschaft in die heutige Zeit nannte Zobel Herbert Grönemeyer, den sie auf die Frage nach dem Menschsein mit dem Refrain aus dem Song „Mensch“ zitiert: „…es ist schon ok, es tut gleichmäßig weh.“ Gott ließe uns nicht allein, er habe eine Schwäche für uns.

Zobel dankte Pfarrerin Bömers für ihre Treue und Liebe während des langjährigen Dienstes in der Johannesgemeinde und erbat Gottes Segen für ihre Berufung in die Hannoversche Landeskirche. Die Gemeinde erinnerte sie an die Verantwortung jedes einzelnen Mitglieds und lud sie ein, weiterhin für eine lebendige und bereichernde Kommunikation auch während der anstehenden Vakanz zu sorgen.

Abschiedsgottesdienst mit Apéro

Für den klingenden Feierpart sorgten Organistin Blandine Lutz, Kontrabassist Hans-Peter Wirth und seine achtjährige Tochter Luisa an der Geige, die mit einem kleinen Part aus einem Vivaldi-Konzert ihr Debüt in der Öffentlichkeit hatte.

Über 30 Besucher sowie Vertreter verschiedenster Institutionen, in denen Bömers in ihrem Pfarrdienst verbunden war, kamen zum Wortgottesdienst, um sich von ihrer Pfarrerin zu verabschieden. Beim anschließenden Apéro konnte man Grußworte mit gemeinsamen Erfahrungen und Erlebnissen hören. So sprachen etwa Schwester Heidi Reis vom Elisabethen-Krankenhaus, Ursula Grether vom Bezirkskirchenamt oder Knut Ofen von der evangelischen Allianz.

In den Worten von Chorleiter Roland Pfeiffer wurde deutlich, dass Bömers mitunter zukünftig auch als Sängerin vermisst werde. Spontan wurde daraufhin mit dem nötigen Abstand im Freien der Kanon „Viel Glück und viel Segen“ angestimmt. Die Konrektorin der Hebelschule, Sonja Eiche, dankte Bömers für die individuelle Unterstützung einzelner Kinder, die weit über die Pflichten eines Religionsunterrichts hinausgingen.

„Bömers geht und die Kirche bleibt“, brachte der ehemalige Vorsitzende der Evangelischen Kirchengemeinde Jörg Thalmann die erfolgreichen Bemühungen um den Kirchenneubau auf den Punkt. Die Kommunikation mit Bömers habe das Gemeindeleben versüßt. Dafür gab es als Abschiedsgeschenk ein Glas Honig.

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