Bernhard Escher (CDU) unterstützte die Anfrage und forderte einen Bericht der Verwaltung. „Das kann so nicht sein“, sagte er und verwies auf einen ähnlichen Fall vor einigen Jahren an der Ecke Kreuz- und Baumgartnerstraße. Damals hatte es nach massiven Lärmbelästigungen durch die Besucher einer Bar diverse Auflagen für den Betreiber gegeben, damit die Stadtverwaltung weiterhin eine Gaststättenkonzession erteilte.
Anwohner müssen Vorfälle regelmäßig melden
Um ähnliche Auflagen – beispielsweise in Form von Türstehern, die für Ruhe vor der Bar sorgen, oder dauerhaft geschlossene Fenster – vielleicht zumindest mittelfristig auch beim aktuellen Fall zu erreichen, müssten die Anwohner die Vorfälle weiter regelmäßig der Polizei melden, erklärte Polizeisprecher Jörg Kiefer auf Anfrage. „Wir geben das an die Stadtverwaltung weiter.“
Die zuständigen Beamten des Lörracher Reviers seien auch bereits im Austausch mit der Verwaltung zum Thema, nachdem in den vergangenen Wochen mehrere nächtliche Einsätze notiert wurden. Aber, so Kiefer: „Es ist denkbar schwierig, eine Konzession zu entziehen.“
Ebenso wie die Verursacher auf frischer Tat zu ertappen. Ein notiertes Kennzeichen allein genüge nicht: „Wir müssen den Fahrer ermitteln.“ Das gestaltet sich mitunter schwierig. Zumal die Polizei angesichts ihrer Besetzung Prioritäten setzen muss, wie Kiefer betont: „Wir sind nicht schlecht besetzt, sondern haben so viele Beamte wie vorgeschrieben, aber bei Unfällen und Schlägereien müssen Ruhestörungen hinten anstehen.“
Öfters zweistellige Fallzahlen allein bei Lärmbeschwerden
Dadurch könne es schon einige Zeit dauern, bis nachts eine Streife vor Ort eintreffe, das sei den Betroffenen oftmals nicht leicht zu vermitteln. Denn in lauen Sommernächten gebe es derzeit öfters zweistellige Fallzahlen allein bei den Lärmbeschwerden, dazu habe seit der Lockerung der Corona-Maßnahmen das „Alltagsgeschäft“ ebenfalls zugenommen.
Doch auch wenn es im akuten Fall zu keiner konkreten Anzeige komme, weil der Verursacher nicht mehr anzutreffen sei, bittet Kiefer die Anwohner, sich weiter zu melden, wenn es zu Lärmbelästigungen komme. Er betont: „Wir sitzen auch nicht im Keller und warten auf wichtigere Einsätze als Ruhestörungen, wenn eine Streife frei ist, fahren wir hin.“