Gegenpol zu den turbulenten Szenen
Theaterleiterin Karin Maßen berichtet am Rande des Theaterspaziergangs, dass die Akteure die Texte selbst ausgewählt haben. Einen ruhigen Gegenpol zu den teilweise turbulenten Szenen bietet ein Fotoprojekt entlang des Wegs zur Wiese, das von Isabel Ernst, Magali Fischer, Thoja Steenbeck und Sonja Willeke auf die Beine gestellt wurde und Porträtaufnahmen zeigt.
Das Finale des gut einstündigen Spaziergangs spielt sich am Ufer der Wiese ab. Die Wiesen-WG mit unter anderem Jacob Mayer, Sonja Willeke, Stephanie Rettenberger und Isabel Ernst halten eine symbolische Grabrede, schöpfen mit Utensilien vom Gummistiefel bis zur Gießkanne Wasser aus dem Fluss und halten den Zuhörern buchstäblich einen Glasspiegel vor. Das Ganze bewegt sich zwischen dem skurrilen Humor der Briten von Monty Python und dem „absurden Theater“ eines Samuel Beckett. Am Ende gehen die Zuschauer mit vielen Denkanstößen nach Hause.
Die Akteure haben ihre Intention, den öffentlichen Raum mit allen Sinnen erlebbar zu machen, gekonnt umgesetzt und dabei mehr Fragen gestellt als Antworten gegeben – ein Theatererlebnis also, das lange nachwirkt.