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Lörrach „Das Sterben von Bäumen geht weiter“

Die Oberbadische
Baum unter Stress: die Esche Symbolfoto: zVg Foto: Die Oberbadische

Umwelt: Stadt: Dringende Verkehrssicherung in Haagen / Umgestürzte Eschen blockieren Straße

Lörrach-Haagen. „Am Buchenrain“ in Haagen müssen aus dringenden Gründen der Verkehrssicherheit außerplanmäßig mehrere Bäume gefällt werden. Betroffen sind Eschen und Robinien. Bereits in der vergangenen Woche sind zwei Eschen umgestürzt und haben eine Straße blockiert. Dies teilte die Stadt am Montag mit.

Die Feuerwehr war vor Ort und hat die Straße geräumt. Bei der näheren Untersuchung des Bestands, mussten die Mitarbeiter des städtischen Forsts feststellen, dass im Umfeld der beschädigten Bäume weitere Eschen und Robinien umsturzgefährdet sind, so dass rund 40 Bäume an dieser Stelle zum Schutz der Bevölkerung umgehend gefällt werden müssen. Die Straße „Am Buchenrain“ wurde deshalb am 18. Mai für die Arbeiten gesperrt.

„Die Klimaveränderung mit Hitze und Trockenheit in den vergangenen Jahren sowie der trockene und zu warme April dieses Jahres fordern immer mehr ihren Tribut“, bemerkte der für diesen Waldabschnitt zuständige Förster Berthold Köpfer. Die Eschen und Robinien stellen aufgrund ihrer Standorte in der Nähe von Fuß-, Rad- und Straßenverkehrswegen eine Gefährdung dar. „Daher müssen sie leider entfernt werden“, so die Stadt.

Das Holz verbleibt im Wald, weil es auch im liegenden Zustand wichtige ökologische Funktionen erfüllt.

Laut Landeswaldgesetz sind im Wald auch Fällungen innerhalb des Zeitraums März bis Oktober möglich, insbesondere, wenn Gefahr im Verzug ist. Das Landratsamt Lörrach ist als Untere Naturschutzbehörde in die Maßnahme einbezogen. Bevor mit den Fällungen begonnen wurde, wurde unter anderem auch überprüft, ob die Bäume Nester und/oder Höhlungen enthalten, so die Medienmitteilung.

Durch den Klimawandel und die damit verbundenen Temperatur- und Wetterextreme nahmen die Schäden im Baumbestand der Stadt Lörrach in den vergangenen Jahren stark zu. „Das Sterben von klimagestressten Bäumen geht auch im Forstbestand der Stadt Lörrach leider weiter,“ sagt Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic. „Unser Ziel ist es, durch klimaangepasste Neupflanzungen das Grün in der Stadt und auch im Wald für die Zukunft zu gestalten,“ betont sie.

Der Wald ist ein sehr langfristiges Ökosystem mit Umtriebszeiten von in der Regel 100 bis 250 Jahren. Das bedeutet, Bäume sind erst in diesem Alter hiebreif. Die Suche nach klimaresistenten Baumarten gestaltet sich in diesem Ökosystem als schwierig. Was heute gepflanzt wird, muss sich erst einmal über Jahrzehnte bewähren, bevor belegbare Aussagen über die Klimaresistenz vorliegen.

Die Forstliche Versuchsanstalt in Freiburg führt solche Versuche durch und empfiehlt auch schon gewisse Baumarten. Ob und wie sich diese entwickeln, auch im Hinblick auf Holzverwendung, bleibt abzuwarten. Die Eiche ist ein alter und auch möglicherweise zukunftsträchtiger Baum, da sie tief wurzelt und insofern besser an das Grundwasser kommt. Eine gut geeignete Baumart ist auch die Douglasie, die auf trockeneren Standorten gut wachsen kann.

Auch die Buche solle in Zukunft erhalten bleiben, da sie bei uns gute Bedingungen vorfinde sich deshalb anpassen könne.

In den kommenden Jahren wird der Lörracher Forst verschiedene Baumarten anpflanzen, um beobachten zu können, wie diese sich entwickeln.

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