Interesse hat nachgelassen
Neben den beiden Mädchen gab es in diesem Jahr nur drei weitere Schülerpärchen aus Lörrach – alle am HTG. In der Vergangenheit waren es laut Fritschi-Bock bis zu zwölf Paare. „Bisher haben immer alle Schüler, die wollten, einen Platz bekommen, denn die Porto Seguro findet Lörrach mit seiner Lage im Dreiländereck klasse.“ Warum das Interesse geringer war, hat laut Fritschi-Bock verschiedene Gründe: „Die Fridays-for-Future-Bewegung ist am HTG relativ stark, ein Vater wollte die Politik Bolsonaros nicht unterstützen, und manche Lehrer behaupten, dass der Austausch nur für Besserverdiener sei, aber ich bin auch keine Großverdienerin.“ Angesichts der Wirtschaftskrise in Brasilien habe sich zudem die Zahl der Interessenten aus Südamerika halbiert.
Doch auch als kleine Gruppe hatten sie laut Helena viel Spaß. Zu den Höhepunkten des Aufenthalts gehörten Besuche des Europa-Parks, des Colmarer Weihnachtsmarkts sowie ein Wochenende auf einer Hütte in den Schweizer Alpen bei Zweisimmen. „Das war sehr besonders, wir hatten keinen Strom, kein Internet und keine Smartphones“, schwärmt Helena.
Der erste Kontakt mit Schnee
Dort kam sie auch das erste Mal mit Schnee in Kontakt. Während in Brasilien das Quecksilber um die 30 Grad anzeigt, versuchte sich das brasilianische Quartett im Schlitten fahren und mehr. „Sie haben den Schnee wirklich mit allen Sinnen erfasst“, berichtet Fritschi-Bock mit einem Schmunzeln. Das in Lörrach in diesem Winter bislang ausbleibende Weiß, wurde zudem zum Einseifen der Schulkollegen genutzt und auch auf seinen Geschmack getestet.
„Ich wäre gerne noch länger geblieben“, sagt Helena am Dienstag, als sie auf dem Alten Marktplatz steht, am Abend wartet indes der Flieger in Zürich für den zwölfstündigen Rückflug. Dann heißt es die Tage zählen, denn am 18. Juli steht der Lörracher Gegenbesuch an.