^ Lörrach: „Dem Wald geht es schlecht“ - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach „Dem Wald geht es schlecht“

Die Oberbadische

Forstbetriebsplan 2020: Trockene und heiße Sommer problematisch / Defizit in Höhe von 75 700 Euro

In den Ortschaftsräten von Brombach, Haagen und Hauingen wurde der Forstbetriebsplan 2020 erläutert.

Lörrach (ouk/dr/pad). Dabei wurde deutlich: „Dem Wald geht es wirklich schlecht“, wie Förster Berthod Köpfer in Haagen betonte.

Haagen

Der Forst habe unter den beiden trockenen heißen Sommern gelitten. Für einen Festmeter Fichtenholz bekomme man nur noch 40 bis 45 Euro statt 85 bis 90 Euro, weil wegen des Borkenkäfers viele Fichten gefällt werden müssten. Wegen des Eschensterbens fälle man im Stadtwald bevorzugt auch Eschen, solange sie noch standfest und zu einem guten Preis zu verkaufen seien. Laut Plan sollen im kommenden Jahr 7600 Festmeter Holz gefällt werden – eben vor allem Fichten und Eschen. Das ist etwas mehr als der Zehnjahresdurchschnitt.

Anstelle von Fichten werden im Stadtwald seit mehreren Jahren Eichen nachgepflanzt. Zum Teil gelten die Flächen als Ausgleich für Baugebiete, etwa im Belist oder demnächst auf dem Bühl III, sagte Köpfer. Man setze im Stadtwald durchaus auf Naturverjüngung, sagte er auf Nachfrage von Horst Simon. Die Eichen müsse man aber anpflanzen, weil sie sonst gegen Rehe und Brombeeren keine Chance hätten.

Die Nachfrage nach Bauholz sei hoch. Material für Hackschnitzel und Pellets gebe es derzeit genug, beantwortete Köpfer weitere Fragen. Der Forstbetriebsplan weist für 2020 ein Defizit in Höhe von 75 700 Euro aus nach einem Überschuss von 9500 Euro im Jahr 2019. Auf Alfred Kirchners (CDU) Frage, ob die Defizite künftig größer werden, antwortete der Förster: „Das ist extrem marktabhängig.“

Brombach

„Trockenheit“ und „Baumsterben“ waren bei der Vorstellung des Forstbetriebsplanes in Brombach ebenfalls zentrale Stichworte. „Die Trockenheit des vergangenen und laufenden Jahres hat uns viel Schadholz beschert“, führte Köpfer im Rat aus.

Harald Eberlin (SPD) wollte wissen, wer dieses Defizit ausgleichen würde. Auch hier verwies Köpfer auf Überschüsse in den vergangenen Jahren, die man jetzt zur Deckung heranziehen werde.

Positiv wurde im Gremium die mögliche Einrichtung eines Bestattungswaldes aufgenommen.

Hauingen

In der Sitzung des Ortschaftsrats Hauingen berichtete Revierförster Markus Dischinger ebenfalls, dass der Wald sehr unter der langen Sommerhitze gelitten habe. Sie habe auch die Ausbreitung des Borkenkäfers begünstigt, der sowohl alte als auch und junge Bäume befallen habe.

Dischinger bestätigte, dass Holzpreis zur Zeit „sehr schlecht“ sei.

In Hauingen ist 2020 der Einschlag von insgesamt 2700 Festmetern vorgesehen: unter anderem 900 Festmeter Laubholz im „Stockert“, 650 Festmeter am Haberackerweg/Höllbodenweg und tausend Festmeter als „zufällige Nutzung“, ausgelöst zum Beispiel durch Sturm oder den Borkenkäfer.

Schon jetzt gilt das Hauinger Interesse der Holzsteigerig, die wieder am Samstag, 25. Januar, ab 11 bei der Saatschulhütte stattfinden wird. Mit Förster Dischinger einigte sich der Ortschaftsrat, die Anschlagspreise auf dem Stand von 2019 zu belassen: 50 Euro für den Ster Buchenholz und 55 Euro für den laufenden Festmeter Langholz.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading