Lörrach Den Wert der Demokratie aufzeigen

Regine Ounas-Kräusel
Engagierte Bürger entwickeln zusammen mit dem Organisationsteam Ideen, wie das Engagement für Demokratie weiter gehen kann, zum Beispiel mit konkreten Aktionen vor den Kommunal- und Europa-Wahlen. Foto: Regine Ounas-Kräusel

Nach der Kundgebung am Samstag arbeitet das Bündnis „Demokratie retten“ weiter.

Auch das Thema „Klimaschutz und Demokratie“ und eine bessere Vernetzung mit anderen Initiativen treiben das Bündnis um.

Die Initiatoren des Bündnisses, Bernhard Höchst, Thomas Seubert, Vera Meister, Birgit Degenhardt, Klaus Nack und Michael Jäger, begrüßten rund 30 Frauen und Männer im Werkraum Schöpflin.

Die Kundgebung am Samstag sei eine „gute Aktion“ gewesen, obwohl bei schlechtem Wetter „nur 1000“ Leute kamen, zog Seubert Bilanz. An der ersten Kundgebung im Januar hatten rund 4000 Menschen teilgenommen.

„Stark“ fand ein Mann die vielseitigen Reden. Man müsse mehr junge Leute gewinnen, aber etliche junge Teilnehmer der Kundgebung hätten die Rede- und Musikbeiträge gerade nicht attraktiv gefunden, analysierte Eva Petersick. Daraufhin kam der Vorschlag, Pop-up-Formate zu organisieren.

Seubert lud die Menschen ein, an den fünf Themenschwerpunkten vom vergangenen Treffen im Februar weiter zu arbeiten: Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit, Wahlen, Bildung, Kunst und Kultur sowie Aktionen und Kampagnen.

Aktionen vor den Wahlen

Die Gruppe „Wahlen“ schlug Aktionen vor dem 9. Juni vor, um die Menschen zur Stimmabgabe ermutigen: Den Stimmenanteil der AfD durch hohe Wahlbeteiligung zu senken, dieses Ziel hatte man sich schon beim Treffen im Februar gesteckt. Die Aktionsidee: Vertreter aller demokratischen Parteien, des Bündnisses „Demokratie retten“ und möglichst viele Bürger zeigen sich mit Plakaten der Organisation „AfD nee“ in den Wahlkampfwochen auf Straßen und Plätzen. „AfD nee“ will die negativen Folgen der AfD-Positionen für Bevölkerung und Demokratie aufzeigen. Eine Frau wollte die positiven Effekte der Demokratie für jeden Einzelnen darstellen.

Den Dialog fördern

Die Gruppe „Wahlen“ diskutierte auch, wie man enttäuschte Menschen langfristig für die Demokratie zurückgewinnen könne. Zum Beispiel wollte die Gruppe den Dialog durch einen Bürgerrat in Lörrach fördern. Außerdem müssten Politiker an Themen wie Verkehr, Bildung, Klimaschutz und Gerechtigkeit langfristig arbeiten anstatt im Vierjahresrhythmus von Wahl zu Wahl zu denken, sagte Klaus Nack und verwies auf Erfolge in Schweden.

Die Gruppe „Bildung“ wollte mit der Gruppe „Wahlen“ Argumentations- und Antidiskriminierungstraining anbieten. Weitere Ideen: Veranstaltungen des Dreiländermuseums in Schulen zur Ausstellung „Der Ruf nach Freiheit“ oder Besuche von Mitarbeitern aus KZ-Gedenkstätten.

Neue Klimaschutz-Gruppe

Neu formierte sich eine Gruppe „Klimaschutz und Demokratie“. Der ungebremste Klimawandel gefährde die Demokratie, meinte nicht nur Heidi Thron vom Runden Tisch Klima. Die Gruppe wollte sich für ein Klimageld zur Entlastung der Bürger stark machen, etwa mit einer Unterschriften-Aktion. Die Bundesregierung hat das Klimageld, das im Koalitionsvertrag steht, bisher nicht auf den Weg gebracht. Auch diese Gruppe wollte Argumente der AfD entkräften, dass Klimaschutz unnötig und teuer sei, und Vorteile des Klimaschutzes herausarbeiten.

Viel Neues ergab sich auf dem Gebiet „Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit“: Das Bündnis „Demokratie retten“ verfüge über eine Internet-Domain, eine Kommunikationsplattform sei im Aufbau, hieß es. Cosima Kramer, die an ihrer Schule in einem Instagram-Projekt mitwirkt, bot ihre Mitarbeit an. Ein Mann bot an, Kontakte zu Unternehmen und Vereinen herzustellen.

Die einzelnen Gruppen arbeiten weiter bis zum nächsten Treffen des Bündnisses „Demokratie retten“. Dieses findet am Montag, 22. April, 19.30 Uhr, im Werkraum Schöpflin, Franz-Ehret-Straße 7, statt.

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