^ Lörrach: Lörracher Hauptbahnhof nach Sanierung mit neuer Strahlkraft - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Lörracher Hauptbahnhof nach Sanierung mit neuer Strahlkraft

Marco Fraune

Infrastruktur: Gebäude für vier Millionen Euro saniert / Gastronomie-Vertrag vor Abschluss

Die Sanierung des Bahnhofsgebäudes befindet sich nach knapp einjähriger Bauzeit auf der Zielgeraden. Die Kosten sind zwar höher als gedacht, doch insgesamt zeigten sich Bahn, Architekten wie auch die Stadt am Freitag sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Von Marco Fraune

Lörrach. Alles in allem habe das Projekt gut geklappt, befand Rolf Band, Leiter Bahnhofs-Management von DB Station und Service. Einerseits gebe es den Auftrag, für die Kunden einen funktionierenden Bahnhof zu bieten, andererseits soll nachhaltig das denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1906 bewahrt werden. „Wir haben jetzt ein tolles Ergebnis.“ Natursteinarbeiten standen ebenso an wie die Freilegung und Aufwertung des seit den 1950er-Jahren verborgenen Deckengewölbes. Fenster oder auch die Heizungen waren ebenso mit im Rundum-Sanierungsprogramm enthalten.

Vier statt drei Millionen

Band wie auch Tobias Boppré, DB-Leiter Vertrieb Commercial, erklärten im Gespräch mit unserer Zeitung aber auch, dass das Gesamtprojekt nun wohl knapp vier Millionen statt geplanter drei kosten werde. Verschiedene Extra-Maßnahmen wurden vorgenommen, „übliche Überraschungen“ waren auch hinsichtlich der Sanierung der Sandstein-Fassade zu meistern sowie die aktuelle Baukostensteigerung machte sich auch negativ bemerkbar.

Dafür ist der Hauptbahnhof nun dank der neuen automatischen Flügeltüren barrierefrei zugänglich, Blindenleitstreifen werden noch angebracht. Die DB stellt aber keine öffentliche Toilette zur Verfügung, sondern bezuschusst sowie verweist auch mit Schildern auf die rund 100 Meter entfernte.

Auf zwei zentrale Besonderheiten verwies Boppré in seiner Rede. So sei Lörrach bundesweit nur eine von drei Stationen mit reinem S-Bahn-Anschluss, welche zugleich Hauptbahnhof sind. Außerdem handele es sich hier um ein Gebäude mit ehrwürdigem und stilvollen Charakter. „All das Schöne bringen wir jetzt zum Vorschein.“ Es sei ein „Schmuckstück“, dem man zur Blüte verholfen habe. Die Stadt habe hier mit Beharrlichkeit und auch damit, dass im Umfeld in Vorleistung gegangen wurde, Positives bewirkt.

Stadt freut sich

„Es ist wunderbar, dass wir es geschafft haben“, freute sich daher Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic. Es handele sich womöglich um eines der meistfrequentierten Gebäude im Stadtgebiet. Mit der Aufwertung werde der ÖPNV gestärkt. Schon am Donnerstagabend hatten sich sowohl Gerd Wernthaler (Grüne) als auch Christiane Cyperrek (SPD) lobend geäußert.

Neues Reisecenter

Federführend bei der Sanierung mitgewirkt haben die DB-Projektleiterin Lydia Hartmann und -Leiter Eren Erdal sowie die Architektin Franziska Wanka von „anno 11“ aus Konstanz. Das Handelshaus Eckert ist weiterhin mit dem Presse-Laden in aufgewerteten Räumen, die Bäckerei Armbruster bietet im früheren Reisezentrum Backwaren und auch Sitzgelegenheiten. Von Seiten der Bahn verwies Anja Stiebeling noch auf eine Besonderheit im neuen und verkleinerten Reisezentrum. Hier gibt es neben der Reiseberatung vor Ort (8 bis 18 Uhr) auch einen Terminal mit Videotelefonie, wo DB-Berater aus Villingen-Schwenningen bis 19 Uhr aufgeschaltet sind.

Die Gastronomie

Wer die Gaststätte betreiben wird, wurde noch nicht öffentlich gemacht. Boppré: „Die Verträge sind noch nicht unterschrieben.“ Doch es soll auf 150 Quadratmetern nach Umbau eine gute klassische, angemessene Sitzgastronomie geben.

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