Wie ging nun die Sinfonietta mit dieser gestischen Musik um, die den Hitchcock-Film als emotionales Psychodrama versteht? Titus Engel, seit dieser Saison neuer Chefdirigent, verantwortete die Uraufführung mit großem Klangsinn und Gespür für spannungsreich ausgeformte Steigerungen. Eggerts Komposition und Engels Interpretation wurden allen Erwartungen der Filmfreunde gerecht.
Das war schon teilweise Gänsehaut-Musik, wenn sie sich in der Mordszene hinter dem Vorhang dramatisch zuspitzt, und es war faszinierend zu hören und zu sehen, wie passgenau die Komposition auf die Szenen eingeht.
Energie des Rhythmischen
Bis zum Schluss hielt die Intensität des Orchesterspiels mit einer starken Energie des Rhythmischen und ungewöhnlichen Klangfarben den Zuschauer in Bann. Leider war die Filmkopie etwas arg mausgrau (im Netz kursieren kontrastreichere Versionen), aber das tat der Spannung keinen Abbruch.