Lörrach Der neue VHS-Leiter Tom Leischner startet in Lörrach

Marco Fraune
An seinem ersten Arbeitstag wurde Tom Leischner (2.v.l.) durch Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic (3.v.l.), Fachbereichsleiter Zentrale Dienste und Ratsarbeit Thomas Wache (3.v.r.), Fachbereichsleiter Kultur und Tourismus Lars Frick (l.), Personalratsvorsitzende Claudia Sambale-Lebus (r.) sowie seinen Vorgänger Axel Rulf (2.v.r.) begrüßt. Foto: Monique Amend/Stadt

Der VHS-Leiter nimmt seine Arbeit an neuer Wirkungsstätte auf.

Mit dem Alten Rathaus als neuem Dienstsitz gehen für Tom Leischner nicht nur räumliche Veränderungen einher. Andere Protagonisten, Arbeitsbedingungen, Strukturen und Kollegen gilt es hier kennenzulernen. Gleichzeitig startet der frühere Leiter der VHS in Weil am Rhein auch mit dem Anspruch, in der VHS Lörrach und Steinen eine Weiterentwicklung der Erwachsenenbildungsstätte zu realisieren.

Die Strukturen

Im Gegensatz zu Weil am Rhein kann Leischner mit Harald Erbacher auf einen Stellvertreter setzen, der zugleich Leiter des Fachbereichsteams Gesundheitsbildung ist. Hinzu kommt der Bereich Kultur und Gestalten, in dem die Kaltenbach-Stiftung als Fachbereichsteam agiert. So kann sich Leischner auf den Fachbereich Politik, Gesellschaft und Umwelt sowie Sprachen und Arbeit, Beruf, EDV konzentrieren. 150 Dozenten hat Leischner einen Willkommensgruß gesendet, hinzu kommen 50 Dozenten der Kaltenbach-Stiftung. „Ich freue mich sehr auf die Menschen“, will Leischner das Team und die VHS-Nutzer kennenlernen. Der Empfang im Rathaus durch Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic sowie weitere Akteure sei Anfang der Woche sehr freundlich ausgefallen. „Ich fühle mich willkommen.“

Ein neuer Fokus

Die gesellschaftlichen Themen Klimawandel, Nachhaltigkeit, politische Bildung und Demokratiebildung sind Leischner ein Anliegen, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt. Bestehende Angebote sollen weitergeführt, ausgebaut und neue entwickelt werden. „In Lörrach kann ich mich stärker auf die gesellschaftlichen Themen konzentrieren.“

Eine Weiterentwicklung hat der VHS-Leiter auch im Bereich Sprachen vor – gerade im Sinne der Digitalisierung. Gleichzeitig gelte es neue Dozenten zu gewinnen und eventuell auch neue Kursräume zu nutzen.

Noch eher mittel- bis langfristig will Leischner im Bereich Qualifikationen für das Arbeitsleben agieren. Eventuell könnten Vernetzungen hilfreich sein, ist der 50-Jährige offen für Veränderungen. „Im Moment gibt es noch keine Kooperationen.“ Vorstellbar ist für Leischner, ähnlich wie es in Weil am Rhein praktiziert wurde, die VHS das AZAV-Bildungsträger-Zertifikatsverfahren durchlaufen zu lassen, um mit der Arbeitsagentur kooperieren zu können.

Die ersten Aufgaben

Im Bereich Sprachen will sich Leischner mit den Koordinatorinnen austauschen. Anlässlich der 1848er-Revolution soll mit Kulturfachbereichsleiter Lars Frick in den nächsten Tagen ein Programm in Angriff genommen werden, welches das 175-Jahr-Jubiläum aufgreift. „Mit Schwung“ will der neue VHS-Leiter zudem prüfen, welche Stellschrauben in der Organisation gedreht werden können, wofür er zuerst die Abläufe prüfe. In einer Teamklausur Anfang Mai soll gemeinsam in Richtung Zukunft geblickt werden.

Die Digitalisierung

Das Mega-Thema Digitalisierung will Leischner auf drei Ebenen aufgreifen. Innerhalb der Verwaltung müsse analysiert werden, inwiefern die Digitalisierung Veränderungen erfordert. Gibt es beispielsweise künftig noch ein gedrucktes Programmheft? „Auch stellt sich die Frage, wie mit analogen Plakaten umgegangen wird“, so ein weiterer Punkt.

Eine andere Fragestellung lautet: Wie digital erfolgt der Unterricht – und soll er noch werden. Mehr Whiteboards statt Tafeln? Mehr Hybrid-Angebote bei den Kursen?

Und auch das Thema Digitalisierung treibe die Menschen um, wie bei ChatGPT deutlich werde. Kritische Auseinandersetzungen sollen hier nicht fehlen.

Der Klimaschutz

Der neue Lörracher VHS-Leiter hat schon in Weil am Rhein mit einem Streitgespräch-Format den Anstoß zu einer kritischen Auseinandersetzung zu Themen wie das Tempo-Limit gegeben. Bei der Demokratiebildung will Leischner daher nicht nachlassen in Lörrach. Auch die Themen Umweltschutz und Klimawandel sollen Beachtung finden. Mit Institutionen und Vereinen könnten hier Kooperationen erfolgen. Die direkte Ansprache der Menschen hat Leischner auf der Agenda. „Wir müssen den Klimawandel dort bewusst machen, wo er noch nicht präsent ist.“

Die Zielgruppen

Bei der Altersstruktur der VHS-Nutzer sieht Leischner die Lörracher Erwachsenenbildungseinrichtung gut aufgestellt. „Wir wollen Menschen allen Alters ansprechen.“ Bei den Gesundheitskursen seien schon viele junge Erwachsene mit dabei. Bei den Vorträgen gestalte es sich hingegen schwieriger, jüngere Menschen zu erreichen. Anders als bei den Sprachkursen. Hier spürt Leischner aber noch Luft nach oben bei den Nutzerzahlen – anders als in anderen Fachbereichen, wo es richtig gut laufe.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading