Lörrach Der preiswerte Lebensretter

Gottfried Driesch

Vier Jahre Rauchmelderpflicht: Viele Einsätze enden glimpflich dank der kleinen Geräte.

Lörrach - Sie kosten nur zwischen zehn und 25 Euro – doch sie sind verlässliche Lebensretter: Rauchmelder. Seit vier Jahren müssen sie in allen Wohnungen eingebaut sein.

Die Feuerwehr empfiehlt schon seit vielen Jahren den Einbau von Rauchwarnmeldern, weil sie im Ernstfall Leben retten können: „Ich bin jetzt drei Monate im Amt. Allein in dieser Zeit gab es in Lörrach zehn Einsätze wegen ausgelöster Rauchmelder“, sagt Stadtbrandmeister Manuel Müller im Gespräch mit unserer Zeitung. Darunter waren drei Fehlalarme. Nach Einschätzung der Feuerwehr seien sie durch defekte oder mangelhaft gewartete Rauchmelder ausgelöst worden.

Alle anderen Einsätze beruhten allerdings auf ernsten Vorfällen. Auch wenn mehrmals nur das Essen auf dem Herd vergessen wurde und angebrannt war, könne sich daraus rasch ein offenes Feuer entwickeln, wie der Feuerwehrkommandant betont.

Zwei Vorfälle waren kritisch: Ein Kind wollte in der Mikrowelle ein Kirschkernkissen erwärmen. Dabei begannen die Kirschkerne zu kokeln. Durch den raschen Einsatz der Feuerwehr blieb das Kind unverletzt.

Hund alleine in verrauchter Wohnung

Auch in einem Lörracher Hochhaus hatte ein Wohnungsinhaber beim Verlassen der Wohnung das Essen auf der Herdplatte vergessen. Nachbarn riefen nach dem Auslösen des Rauchmelders die Feuerwehr. Diese traf die Wohnung stark verraucht vor und rettete einen Hund, der in der Wohnung zurück geblieben war. Der Hund erlitt eine leichte Rauchvergiftung.

„Wenn man einen Rauchmelder hört, muss man in jedem Fall die Feuerwehr unter der Nummer 112 alarmieren“ sagt Müller. Je rascher die Wehr eingreifen kann, um so größer sei die Chance, dass Menschen oder Dinge nicht zu Schaden kommen.

Mehr Menschen sterben durch Rauch als durch Feuer

Eine große Gefahr geht bei Bränden vom Rauch aus. Wenn der Mensch schläft, riecht er nichts. Wenige Atemzüge mit rauchgeschwängerter Luft reichen aus, um sich eine tödliche Rauchvergiftung einzuhandeln. „Es kommen viel mehr Menschen durch Rauch als durch das eigentliche Feuer ums Leben“, erläuterte der Brandmeister. Besonders wenn Alkohol im Spiel sei, könne ein Mensch das Alarmsignal eines Rauchmelders überhören, skizziert Müller eine weitere Gefahr.

Alle Rauchmelder arbeiten nach dem gleichen Prinzip. Die Geräte haben auswechselbarere Batterien, die in der Regel nach etwa drei Jahren getauscht werden müssen. Manche Rauchmelder haben eine fest eingebaute Batterie, die bis zu zehn Jahre halten soll. Beide Typen sollten nach zehn Jahren Betriebszeit ausgewechselt werden.   Mehr Informationen zu geprüften Rauchmeldern sowie zur richtigen Montage der Geräte findet man im Internet unter www.rauchmelder-lebensretter.de

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading