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Lörrach Deutlich weniger Straftaten

Guido Neidinger
Die Leitung des Polizeireviers Lörrach mit Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic (v.l.): Wolfgang Hanser, Wolfgang Grethler und Andreas Nagy. Foto: Guido Neidinger

Kriminalität: Polizei legt erfreuliche Statistik für 2018 vor. Deutlich weniger Wohnungseinbrüche. Immer häufiger Gewalt gegen Polizeibeamte.

Lörrach - Gegen den Trend im Kreis Lörrach und im Land ist die Zahl der Straftaten in der Stadt Lörrach rückläufig. Das belegt die gestern präsentierte Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2018.

Im vergangenen Jahr wurden in Lörrach 4490 Straftaten verübt. Das sind 299 (-6,2%) weniger als im Vorjahr. Ganz im Gegensatz zum Landkreis, zum Bereich des Polizeipräsidiums und zum Land. Überall stiegt dort die Zahl der Straftaten. Die Aufklärungsquote des Reviers wurde von 61 auf 63,7 Prozent gesteigert. Damit konnten zwei von drei Straftaten aufgeklärt werden.

Diebstahlsdelikte

Es wurden 1306 (Vorjahr: 1598) Diebstähle verübt. Sie machten trotz des enormen Rückgangs (-18,3%) den größten Kriminalitätsanteil aus. 233 (303) Fahrräder wurden gestohlen, 41 (47) Taschendiebstähle und 366 (404) Landendiebstähle verübt. Das ist der niedrigste Wert seit zehn Jahren.

Einbrüche

Die Zahl der Einbrüche in Büros und Werkstätten halbierte sich auf 21 (40) Fälle nahezu. Die Einbrüche in Gaststätten blieb mit 15 (14) Fällen fast gleich, während die Zahl der Einbrüche in Verkaufsräume auf 29 (40) sank. Insgesamt wurden vom Polizeirevier 88 Firmeneinbrüche bearbeitet.

Besonders erfreulich: Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Lörrach sank von 88 auf 69. Hinzu kommt, dass der Einbruch in 31 dieser Fälle nicht erfolgreich war.

Straßenkriminalität

Die Straßenkriminalität, also die Taten, die im öffentlichen Raum verübt werden, wie Fahrraddiebstähle, Sachbeschädigungen, Diebstähle aus Fahrzeugen oder gefährliche Körperverletzungen ist mit 849 (959) Fällen deutlich gesunken. Die Aufklärungsquote betrug hier nur 16,8 Prozent.

Revierleiter Wolfgang Grethler führt dies auf die häufig schlechte Faktenlage am Tatort zurück. Zur Straßenkriminalität gehören beispielsweise 166 (175) Beschädigungen von Autos, in der Regel Parkplatzrempler mit anschließender Flucht. „Hier sind wir fast immer auf aufmerksame Augenzeugen angewiesen“, erklärte Grethler.

Sachbeschädigungen

Die Zahl der Sachbeschädigungen stieg mit 644 (529) Fällen deutlich an.

Rohheitsdelikte

Die Fallzahlen gingen auf 499 (533) zurück. Dazu zählen 80 (84) gefährliche Körperverletzungen, fünf (1) Kindesmisshandlungen und zwölf (15) Raubdelikte sowie 107 Straftaten gegen die persönliche Freiheit. Letztere stiegen von 100 auf 107 Delikte an. Dazu zählen 72 (70) Bedrohungen, 28 (23) Nötigungen, vier (0) Fälle von Freiheitsberaubung, zwei (4) Fälle von Nachstellung und ein (2) Fall von Menschenhandel. Die Aufklärungsquote bei Rohheitsdelikten ist mit 90 Prozent sehr hoch.

Gewaltkriminalität

Zur Gewaltkriminalität zählen gefährliche Körperverletzung, Vergewaltigung, sexuelle Nötigung bis hin zu Mord. Die Zahlen sanken hier von 106 auf 98 Fälle.

Häusliche Gewalt

Die angezeigten einfachen Körperverletzungen infolge häuslicher Gewalt stiegen von 28 auf 32 Fälle. Hinzu kommen sieben (3) gefährliche Körperverletzungen. Die Dunkelziffer ist hoch.

Vermögen/Fälschungen

Die Zahl der Vermögens- und Fälschungsdelikte stieg auf 803 (685) deutlich an und macht einen Anteil von fast 18 Prozent aller Straftaten aus. Betrugsdelikte führen mit 654 (549) Fällen die Rangliste an. Rasant zugenommen haben Anrufstraftaten. 151 Mal (26) war ein „falscher Polizist“ in der Leitung. 37 Mal (17) wurde der Enkeltrick versucht. Allerdings fallen die Angerufenen, vor allem ältere Menschen, laut Grethler, immer seltener darauf herein. Hier hätten die Medien sehr gute Aufklärungsarbeit geleistet.

Rauschgiftkriminalität

In Lörrach gingen die Zahlen um 41 auf 436 Fälle zurück. Die meisten Rauschgiftdelikte sind mit 272 Fällen Verstöße mit Cannabisprodukten.

Gewalt gegen Polizisten

Der Respekt vor Polizeibeamten nimmt ab, die Wider-standsdelikte nahmen von 22 auf 24 Fälle zu. Die Zahl der verletzten Polizeibeamten stieg von fünf auf 13 an. Insgesamt gab es 64 Fälle von Gewalt gegen Polizeibeamte.

Tatverdächtige

Von den 1974 Tatverdächtigen waren 798 nichtdeutsche Bürger (40 Prozent). Rechnet man Asylvergehen heraus, bleiben 609 nichtdeutsche Tatverdächtige übrig. 122 davon waren Asylbewerber/Flüchtlinge.

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