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Lörrach Die bunte Vielfalt des Poetry Slams

Gabriele Hauger
Moderiert FLINTA* on stage: die Maulburgerin Linnea Gehlert. Foto: Luan Mar

Poetry Slams boomen. Unter dem Titel FLINTA* on stage findet der nächste im Lörracher Nellie Nashorn statt. Was bedeutet das? Wir fragten nach.

Natürlich kann man einfach mal googeln. Oder im Programm nachschlagen. Da erfährt man, dass FLINTA* on stage ein Poetry Slam ist, der sich an „Frauen, Lesben, intersexuelle, nichtbinäre, transgender und agender Personen richtet, also an alle jene, die aufgrund ihrer Geschlechtsidentität in patriarchalen Systemen diskriminiert werden“.

Missionarisch?

Was erst mal für manche Ohren umständlich, gar missionarisch klingen mag, wird von der Moderatorin des Abends, der aus Maulburg stammenden Slammerin Linnea Gehlert, zurecht gerückt. Es gehe hier keineswegs darum, Menschen ausschließen zu wollen, sondern darum, explizit diejenigen einzuladen, die so selten eine Auftrittsmöglichkeit hätten. „Wir bieten im Nellie acht Poetry Slams im Jahr. Dazu gehören seit 2019 auch themenspezifische. Mit dem FLINTA* wollen wir einfach mal denen eine Bühne bieten, die sonst allzu oft durchs Raster fallen.“ Dazu gehörten oft Slammerinnen, die keine Lust hätten, nur als reine Quotenfrau aufzutreten.

Line-ups werden diverser

Denn trotz der Coolness der Slammer-Szene werde diese doch nach wie vor häufig von Männern dominiert, findet die Moderatorin. „Obwohl sich da einiges tut, und die Line-ups zunehmend diverser werden. Wir möchten einfach an diesem Abend die bunte Vielfalt der Gesellschaft auf der Bühne sichtbar machen.“

Fünf Slammer kommen

Fünf Slammer kommen, darunter beispielsweise die Freiburger Stadtmeisterin Marie Lemor, aber auch ein lokaler Neuling aus Lörrach. „Ich finde es toll, dass bei unseren Slams auch stets der Nachwuchs eine Auftrittschance bekommt“, erklärt Linnea Gehlert.

Im vergangenen Jahr gab es im Nellie schon mal FLINTA* on stage – mit toller Resonanz. „Das Nellie hat ja traditionell ein sehr offenes Publikum. Und es kamen auch ganz neue Gesichter.“ Um die generelle Vielfalt der Slams zu unterstreichen, verweist sie auf den nächsten Slam-Abend am 23. Februar zum Thema Klima.

„Welche Nudelsorte wärst du?“

Linnea Gehlert liebt das Moderieren. „Das ist so ganz anders, als selbst aufzutreten.“ Es gehe um verschiedene Menschen und Texte, und sie versuche stets, einen Zusammenhang herzustellen. An die Kandidaten stellt sie gerne ganz spontane Fragen. Beispiel? „Welche Nudelsorte wärst du?“ Zudem liegt ihr die Improvisation, das Ansprechen und Einbeziehen des – möglichst gut gelaunten – Publikums.

Liebe zum Poetry Slam

Ihre Liebe zum Poetry Slam entdeckte sie im Alten Wasserwerk, wo sie 2017 erstmals auftrat. Die Germanistik-Studentin liebte das Format von Beginn an. „Es ist cool, und man kann so vieles ausprobieren.“ Linnea Gehlert schreibt selbst auch Lyrik und längere Texte.

Niederschwelliges Format

Doch nur bei den Slams könne man so niederschwellig auftreten und mit dem Publikum über die eigenen Texte interagieren. „Wenn wir Slammer uns dann backstage treffen, ist das bereichernd und inspirierend. Und man kann sich toll vernetzen. Das schafft Kreativität.“

Freitag, 19. Januar, 20 Uhr, ticket@nellie-nashorn.de

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