Die Welt befindet sich laut Schulz an einem „epochalen Bruch“ und die entscheidende Frage sei, wie sich Europa im 21. Jahrhundert positioniert: „Es geht um die Neuordnung der politischen Machtverhältnisse in der Welt.“ Der Handelskrieg habe begonnen, nun müsse sich Europa gegen den Turbo-Kapitalismus und das autoritäre Verhalten einiger Staaten wehren und die Kraft des EU-Marktes nutzen: „Wer unsere Standards nicht respektiert, darf mit seinen Waren nicht in die EU“, fordert Schulz beispielsweise mit Blick auf den „Trump-Jünger“ Jair Bolsonaro und sein Tropenholz.
Geringe Chancen auf Sitz im Parlament
Auch Luisa Boos „brennt“ nach eigener Aussage „für die europäische Idee“. Die 34-Jährige aus Sexau steht indes nur auf Bundeslistenplatz 25. Die Chancen für einen Sitz im EU-Parlament? Gering. Dennoch tourt sie seit Wochen durch Südbaden, um vor einem „Rechtsruck in Europa“ zu warnen und die Menschen am 26. Mai zum Wählen zu motivieren: „Wir müssen der Spaltung Europas gemeinsam als Demokraten begegnen.“ Die EU sei eine Wertegesellschaft. „Diese Werte müssen wir nicht nur verteidigen, sondern auch glaubhaft leben“, sagte Boos, die das Ertrinken von Flüchtlingen im Mittelmeer als „politischen und humanitären Skandal“ bezeichnete. Doch dieses Problem lasse sich nur mit einem „europäischen Weg“ lösen.