Lörrach Die Gaskosten mit Maßnahmen in Grenzen halten

Marco Fraune
In der Stadt Lörrach soll der Gasverbrauch gesenkt werden. Foto: Marco Fraune

Ukraine-Krieg: Stadt setzt Einsparmaßnahmen um und prüft weitere / Rathaus-Gebäude ganz zentral

Die Folgen der Ukraine-Krise beschäftigen auch weiterhin die Stadt. Weitere Energiesparmaßnahmen befinden sich aktuell in der Umsetzung. Besonders für das Rathaus sind neue in der Vorbereitung, wie im Gemeinderat aufgezeigt wurde.

Von Marco Fraune

Lörrach. Insgesamt 125 Einspar-Vorschläge hat die eingesetzte Arbeitsgruppe erhalten. Alle würden derzeit auf ihre Umsetzung und das Einsparpotenzial geprüft, erläuterten die Verantwortlichen den Gemeinderäten. Ohne Maßnahmen müsste die Stadt nach aktueller Schätzung etwa drei Millionen Euro mehr für Strom und Gas zahlen – eventuell sogar noch mehr, hieß es.

Die Verordnung gibt vor

Allein die Kurzfristenenergiesicherungs-Maßnahmen-Verordnung zwingt die Stadt neben ihrem eigenen Bestreben aber seit Anfang September zum Handeln. Mit Ausnahme von Schulen und Kitas sowie bei möglicher Gefährdung der Gesundheit oder Technik ist demnach eine Raumtemperatur von 19 Grad Celsius in Büroräumen vorgeschrieben und die Beheizung von Gemeinschaftsflächen, wie Flure oder Treppenhäuser, verboten. Die Verordnung schreibt zudem das Abschalten von Werbeanlagen von 22 bis 16 Uhr des Folgetages, Abschalten der Beleuchtung der Gebäude und Baudenkmäler sowie die Beschränkung der Warmwassertemperaturen und das Ausschalten der dezentralen Trinkwassererwärmungsanlagen vor, heißt es von Seiten der Verwaltung.

Lichter aus und neue rein

Diese hat aber auch weitere Maßnahmen auf den Weg gebracht: Die Fassadenbeleuchtungen an der Burg Rötteln, der Röttler Kirche sowie den Kunstgegenständen im öffentlichen Raum sind abgestellt. Die dezentralen Warmwasseraufbereitungsanlagen werden in den nächsten Tagen mit Ausnahme der Mensen ausgeschaltet, heißt es. In verschiedenen städtischen Einrichtungen sei die Umrüstung auf LED-Beleuchtungen bereits angelaufen und werde weiter fortgesetzt. Die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED ist laut Verwaltung bereits gestartet.

Im Rathaus

Der Fernwärmenetz-Anschluss des Rathauses soll zeitnah erfolgen, denn das Gebäude ist mit etwa 1,1 Millionen kWh/a der zweithöchste Gasverbraucher bei den städtischen Einrichtungen, nach dem Krematorium. Mit dieser Umstellung würden etwa 650 000 kWh/a Gas eingespart, hieß es in den Ausführungen.

Doch auch der Stromverbrauch soll gesenkt werden, unter anderem mit der Abschaltung der Beleuchtung und Stromkreise an sitzungsfreien Tagen bereits um 20 Uhr und dem Umrüsten der Beleuchtung auf LED. Auch Doppelbildschirme an Arbeitsplätzen stehen auf dem Prüfstand. Zudem werden die Mitarbeiter für das Energiesparen sensibilisiert und geschult.

Das sagt die Politik

Christiane Cyperrek (SPD) zeigte sich ebenso etwas verwundert wie Matthias Lindemer (FW), dass Punkte wie das Ausschalten des Lichts nach Feierabend überhaupt noch ein zu nennendes Thema sind. Alle Fraktionen stellten sich zudem hinter dem Energiespar-Antrag der CDU, in dem auch gefordert wird, die kleinen Dinge schnell umzusetzen. Fraktionssprecherin Ulrike Krämer ergänzte zudem: „Jeder Bürger kann was machen.“

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