^ Lörrach: Die Komplexität spielt keine Rolle - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Die Komplexität spielt keine Rolle

Die Oberbadische

Gesprächsabend: Andreas Rosers 3D-Druck-Unternehmen ist in Brombach und Mumbai aktiv

Im Rahmen der Reihe „Unbekannte Nachbarin, unbekannter Nachbar“ kam am vergangenen Freitag der Gründer Andreas Roser zum Gesprächsabend in den Fabric PlanKiosk.

Von Susann Jekle

Lörrach-Brombach. Bei dieser neuen Reihe lädt das Team von Fabric auf Grundlage ihrer kulturellen oder beruflichen Praxis interessante Personen aus der Nachbarschaft ein – mit dem Ziel, dass die Nachbarn keine Unbekannten mehr sind.

Roser ist Gründer des 3D-Druck-Unternehmens „Fabb-it 3D Druck“, dessen Räumlichkeiten sich direkt neben dem Fabric-Planungsgebiet am Bahnhof Brombach, in der alten Fabrik an der Schopfheimer Straße 25, befinden.

Vor einigen Jahren kaufte Roser sich einen günstigen 3D-Drucker und war sofort Feuer und Flamme für das Thema. Roser merkte, dass er das Gerät technisch verbessern konnte und beschloss, selbst einen 3D-Drucker zu bauen. Mit Erfolg: Schließlich machte er sich vor vier Jahren mit seiner Firma Fabb-it selbstständig und bietet 3D-Drucke als sogenannter Full-Service-Dienstleister an. Roser hat über 200 Partner aus aller Welt und arbeitet eng mit Instituten wie dem Fraunhofer-Institut zusammen. Seit vergangenem Jahr hat Fabb-it neben der Filiale in Brombach auch eine Zweigstelle in Mumbai (Indien). Das hat logistische Gründe – so ist Roser näher bei seinen asiatischen Kunden. „Die Preise für 3D-Drucke sind weltweit etwa gleich“, sagte er.

Anschauungsmaterial

Den Gästen des Fabric-Gesprächsabends brachte Roser viel Anschauungsmaterial mit. Ein golden glänzender Bitcoin, eine massive Hand aus Gips oder die Miniatur-Skulptur eines Gebäudes – unterschiedlichste Formen und Materialien sind kein Problem für die 3D-Drucker. „Die Komplexität spielt keine Rolle“, erklärte Roser. Ob Klotz oder detailreiches Modell macht also keinen Unterschied. Mithilfe eigener Technologien tut sich Rosers Firma hervor. Sein Material-Portfolio bietet die größte Auswahl in ganz Europa. Aus 39 Materialien kann er über 150 Variationen kreieren. Die Rede ist dabei von Kunststoffen, Metallen, Keramik, Gips oder Silikon. „Die macht so schnell keiner nach“, meinte Roser.

Eine Welt ohne 3D-Druck ist kaum noch vorstellbar

Doch nicht nur die Materialien, auch die Anwendung der 3D-Drucke ist extrem vielseitig. Roser erzählte vom Einsatz seiner Produkte in der Raketenforschung, im medizinischen Bereich oder als Scantechnologie für das Handy. Eine Welt ohne 3D-Druck ist kaum noch vorstellbar. Daran, dass in der Zukunft jeder einen eigenen 3D-Drucker besitzen wird, glaubt Roser nicht. „Bis der Drucker sauber läuft, braucht es 150 Stunden und auch danach ist viel Wartung nötig“, sagte er.

Für die Neugestaltung in Brombach, wie sie bei Fabric geplant wird, wünscht sich Roser eine Kantine, in der für kleines Geld Mittagessen angeboten wird. Außerdem hofft er, dass Räumlichkeiten für Start Up Unternehmen geschaffen wird, damit die Ideen von Gründern nach vorne gebracht werden können.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading