Lörrach Die Liebe als einzige Antwort

Die Oberbadische

Fronleichnam: Kirchengemeinde feiert Heilige Messe auf Altem Markt / Prozession fällt Regen zum Opfer

Die Leuchtkraft des Glaubens in die Stadt hineintragen, wollte die katholische Kirchengemeinde Lörrach-Inzlingen an Fronleichnam mit einer Messe und einer Prozession in der Innenstadt. Letztere fiel jedoch dem Regen zum Opfer.

Von Regine Ounas-Kräusel

Lörrach. Schon während rund 500 Menschen und zahlreiche Zaungäste auf dem Alten Markt die Messe feierten, zogen dunkle Gewitterwolken auf (wir berichteten). Pfarrer Thorsten Becker, Kooperator Michael Spath und Diakon Osmar Trombotta zelebrierten die Messe auf einer Bühne – auf dem Altar vor sich die goldverzierte Monstranz. Zu Beginn hatte Thorsten Becker die Menschen begrüßt und von der Leuchtkraft des Glaubens für die Stadt gesprochen. Zwei Frauen verlasen das Evangelium auf Deutsch und auf Italienisch. Ein Spontanchor unter der Leitung von Kantor Andreas Mölder sang moderne Kirchenlieder, auch eine Bläsergruppe der Stadtmusik setzte festliche Akzente.

Pfarrer Becker bezeichnete in seiner Predigt die Liebe als „Quelle jeder Leuchtkraft, die wahre Humanität schenken kann“. Er erinnerte an den französischen Polizisten Arnauld Beltrame, der sich im März bei einer Geiselnahme in einem Supermarkt anstelle einer Frau als Geisel zur Verfügung stellte. Später verletzten ihn die Geiselnehmer so schwer, dass er starb. „So erschütternd, so grausam dieses Geschehen war, so beeindruckend ist dieser Mann“, sagte Becker.

Er beschwor die Liebe als einzig mögliche Antwort – auch in Zeiten von Terror und Gewalt. Auch Jesus Christus habe sich am Kreuz für die Menschen hingegeben, sagte er. Das feiere man bei der Kommunion. „Solange wir ernst nehmen, was wir heute feiern, hat die Liebe Bestand“, rief er mit ausgebreiteten Armen: „Kommt, wir bringen die Welt zum Leuchten!“ Frauen und Männer trugen anschließend Fackeln zum Altar und beteten für die Stadt, die Verantwortlichen in der Welt und die Kirche.

Die geplante Prozession zur Bonifatiuskirche mit zwei Gebetsstationen auf dem Senser Platz und vor dem Rathaus fiel wegen des gegen Ende der Messe einsetzenden Regens aus. Stattdessen trug Michael Spath die Monstranz nach dem Gottesdienst unter einem Baldachin auf schnellstem Wege zur Kirche. Abordnungen der Pfarreien, der Pfadfinder und der Kolpingfamilien begleiteten ihn mit ihren Fahnen, Menschen mit Regenschirmen säumten den Weg.

In der Bonifatiuskirche spendete Thorsten Becker den Gläubigen den feierlichen eucharistischen Segen, indem er mit der erhobenen Monstranz das Kreuzzeichen machte. Das Wetter nahm er mit Humor: „Mairegen macht schön.“ Mit einem Umtrunk im Bonifatiushaus klang die Feier aus, für deren Organisation Gemeindereferentin Helga Bing verantwortlich war.

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