Punkte diskutiert
In die Diskussion mit Moehring, Merk und dem Basler Kulturwissenschaftler Dominik Wunderlin mischten sich auch Zuhörer kritisch ein. Dabei ging es auch um eine sinnvolle Erinnerungskultur. Struve und Hecker hätten sich aus dem parlamentarischen Prozess in der Paulskirche ausgeklinkt und Aufstände angeführt, sagte ein Zuhörer. Wolle man das etwa als Vorbild nehmen und den Sturm auf das Kapitol in Washington oder womöglich auf den Bundestag befürworten? Ein Schweizer Historiker aus dem Publikum sagte, beim Schweizer Gründungsmythos, dem Rütlischwur, sei es gegen die Vorherrschaft der Habsburger gegangen. Aber die Maxime von damals, sich keinem fremden Recht mehr zu unterwerfen, würden heute rechte Kräfte als Argument gegen die EU nutzen. Dominik Wunderlin bestätigte, dass die Unterzeichnung der Schweizer Bundesverfassung am 12. September durchaus mehr gefeiert werden könnte.
Auf Jan Merks Frage, wie man die Demokratie gegen rechte Kräfte in ganz Europa stärken könne, meinte Lars Frick, Fachbereichsleiter Kultur im Rathaus: „Indem man die Demokratie feiert.“